Staaten lockern Corona-Auflagen - Große Läden in Österreich offen

Start in eine neue Normalität: Viele Staaten gewähren ihren Bürgern
allmählich wieder mehr Freiheiten im Alltags- und Wirtschaftsleben.
Bleibt die Coronavirus-Pandemie trotzdem unter Kontrolle?

Wien/Madrid (dpa) - Nach wochenlangem Stillstand wegen der
Corona-Pandemie rücken einige Staaten vorsichtig von ihren strengen
Beschränkungen ab. Mehr Freiheiten gibt es etwa beim Einkaufen, beim
Sport oder beim Maskentragen. Einige Beispiele:

ÖSTERREICH: Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte durften
schon vor gut zwei Wochen wieder öffnen, nun folgen große
Einzelhändler und Einkaufszentren. Damit haben alle Geschäfte und
fast alle Dienstleister wie Friseure wieder geöffnet. Am 15. Mai
folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Doch die
Hygieneregeln gelten weiter, wie ein Mindestabstand von einem Meter
und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen
Verkehrsmitteln. In Österreich sind derzeit nur noch knapp 1800
Menschen an Covid-19 erkrankt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen
bewegt sich im zweistelligen Bereich.

SPANIEN: Die strenge Ausgangssperre zur Eindämmung der
Corona-Pandemie wurde nach knapp sieben Wochen erstmals für
Freizeitaktivitäten gelockert. Die Bürger des von der Krise besonders
schwer betroffenen Landes durften am Samstag aus dem Haus, um
spazieren zu gehen oder im Freien etwas Sport zu treiben.
Strandpromenaden wie das Paseo Marítimo in Barcelona füllten sich
schon am frühen Morgen mit Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. In
Madrid sah man vor allem auf den Avenues wie der Gran Vía oder dem
Paseo de la Castellana sehr viele Menschen. Ministerpräsident Pedro
Sánchez mahnte aber zugleich zur Vorsicht. «Das Virus ist immer noch
da», schrieb er auf Twitter.

ESTLAND: Auch in dem baltischen EU-Land ist seit Samstag wieder Sport
im Freien erlaubt. Nach mehrwöchiger Schließung durften
Außensportanlagen unter strenger Auflage wieder öffnen. Gleiches gilt
für Spielplätze, Freilichtmuseen und Ausstellungen im Freien. Die
Hauptstadt Tallinn verzichtete zunächst darauf, öffentliche Anlagen
mit Sport- und Fitnessgeräten zu öffnen. Erlaubt sind Gruppen von bis
zu zehn Personen. Weiterhin gilt aber die sogenannte 2 + 2-Regel,
wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie
einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen einhalten müssen.

SLOWAKEI: Tausende im Ausland arbeitende slowakische Alten- und
Krankenpfleger müssen nach dem Grenzübertritt nicht mehr wie bisher
für 14 Tage in eine staatliche Quarantäne-Einrichtung, sondern können

direkt zu ihren Familien fahren, wie die staatliche
Gesundheitsbehörde mitteilte. Dafür müssen sie allerdings einen
negativen Test auf das Coronavirus nachweisen. Die meisten der
zumeist weiblichen Altenbetreuungskräfte arbeiten in einem Rhythmus,
der vorsieht, dass sie nach 14 Tagen Arbeit im Ausland für 14 Tage
nach Hause fahren.

BULGARIEN: In Bulgarien ist das Tragen einer Schutzmaske draußen
nicht mehr obligatorisch. Die Menschen können sich nun im Freien, in
Parkanlagen, auf Straßen und an Bushaltestellen ohne Mund-Nase-Schutz
aufhalten. Die Maskenpflicht gilt aber bis zum 13. Mai weiter in
Bussen und Bahnen, Läden und Kirchen. Dann soll auch ein
zweimonatiger Ausnahmezustand enden.

ISRAEL: Von diesem Sonntag an öffnen die Schulen wieder schrittweise.
Zunächst sollen nach Angaben der Regierung die Grundschulen die
ersten bis dritten Klassen vor Ort unterrichten sowie die
weiterführenden Schulen die beiden höchsten Klassenstufen.
Kindergärten und Kitas sollten sich auf eine geplante Öffnung vom 10.
Mai an vorbereiten. Die restlichen Klassenstufen sollen spätestens
vom 1. Juni an wieder in den Schulen unterrichtet werden. In Israel
beginnt die Arbeitswoche sonntags.