1. FC Köln: «Positives Signal» nach drei positiven Corona-Tests Von Holger Schmidt, dpa
Drei positive Corona-Tests beim 1. FC Köln sorgen für Aufsehen in d
er
Fußball-Bundesliga. Das Training geht allerdings weiter, nur die
Betroffenen gehen in Quarantäne. Die Ziele bleiben die alten.
Köln (dpa) - Am trainingsfreien Samstag herrschte beim 1. FC Köln
rege Betriebsamkeit. In unzähligen Telefonaten hatten die
Verantwortlichen viel zu besprechen. Doch die Stimmung rund ums
Geißbockheim war erstaunlich entspannt. Denn die drei positiven
Corona-Fälle im Verein wurden als Zeichen, als «positives Signal» f
ür
die Tragfähigkeit des Hygienekonzepts der Deutschen Fußball Liga
gewertet. Und nicht als herber Rückschlag für den FC.
Geschäftsführer Alexander Wehrle, der auch dem DFL-Präsidium
angehört, bestätigte, dass es sich bei den Infizierten um zwei
Spieler und einen Mitarbeiter handle. Das Ergebnis zeige aber, «dass
wir sehr zuversichtlich sein können, dass wir auf Basis dieses
Konzepts in den Spielbetrieb gehen können», sagte Wehrle bei Sky. Das
Gesundheitsamt habe das Konzept als «tragfähig» bewertet.
Zwar blieb zunächst völlig offen, bei wem sich die drei bis dahin
laut Verein symptomfreien Angestellten angesteckt haben. Wehrle
verwies aber darauf, dass das Gesundheitsamt die Fälle genau bewertet
habe. Mannschaftsarzt Paul Klein betonte, die Behörde habe «kein
erhöhtes Ansteckungsrisiko durch den Trainingsbetrieb» erkannt. «Un
d
deshalb ist auch keine kollektive Quarantäne angezeigt.»
Diese «so genannte häusliche Absonderung ist nur für Personen der
Kategorie 1 vorgesehen. Nicht wir, sondern das Gesundheitsamt
bewertet, auf wen dies zutrifft», erläuterte Klein: «Und nach diese
n
eindeutigen Kriterien gehen wir davon aus, dass durch die Maßnahmen
im Trainingsbetrieb in Gruppen kein Spieler eine Kontaktperson der
Kategorie 1 zu einem anderen Spieler ist.»
Deshalb sind auch nur die drei betroffenen Personen in die 14-tägige
Quarantäne gegangen. Nach dem trainingsfreien Wochenende werden die
negativ Getesteten am Montag noch einmal getestet. Zu Spielen und zum
Training ist laut Konzept nur zugelassen, wer zweimal nacheinander
negativ getestet wurde. Am Wochenende hat der FC trainingsfrei.
Danach wird es laut Wehrle noch einmal eine enge Abstimmung mit dem
Gesundheitsamt geben. Dabei gehe es auch um den geplanten Übergang
vom Gruppen- zum Mannschaftstraining. Darauf hofft der FC wie viele
Rivalen am Mittwoch nach dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten. Wie die meisten anderen
Vereine trainieren die Kölner derzeit in sorgfältig voneinander
getrennten Gruppen von zuletzt zwölf Spielern.
Der FC würde als Tabellenzehnter wieder in den Spielbetrieb
einsteigen. Auf welche beiden Profis Trainer Markus Gisdol dabei
möglicherweise verzichten muss, ist unbekannt. «Der 1. FC Köln wird
aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Betroffenen keine Namen
bestätigen», hieß es vom Verein. Die Kritik von
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass trotz der Corona-Fälle
weiter trainiert wird («Fußball soll Vorbild sein»), verhallte am
Geißbockheim.
Der Neustart der Liga soll noch im Mai erfolgen. Dann mit
Geisterspielen, mit denen die Kölner durch das Geister-Derby kurz vor
der Unterbrechung bei Borussia Mönchengladbach schon Erfahrung
gesammelt haben. Die DFL-Pläne stehen und fallen aber mit der
Tragfähigkeit des medizinischen Konzepts. «Wir sehen jetzt im Alltag,
dass unser Konzept frühzeitig Risiken erkennt und reduziert», sagte
Task-Force-Chef Tim Meyer, der ärztliche Direktor des Instituts für
Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes in
einer FC-Mitteilung: «Wir sind überzeugt, dass wir den Spielern mit
unserem Konzept die Ausübung ihres Berufs unter bestmöglichem
Infektionsschutz ermöglichen können.»
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