Hessen Schlusslicht bei Versorgung mit Kinderärzten
In Hessen könnte es laut Daten des Bundesarztregisters schwieriger
sein, einen Kinderarzt zu finden, als in anderen Bundesländern.
Ähnliches gilt bei Hausärzten.
Wiesbaden/Berlin (dpa/lhe) - Hessen ist bundesweites Schlusslicht bei
der Versorgung mit Kinderärzten. Das geht aus Daten des
Bundesarztregisters hervor (Stand Ende 2019), die von der Deutsche
Presse-Agentur ausgewertet wurden. Demnach gab es im vergangenen Jahr
je 100 000 Einwohner in Hessen nur 8,4 Kinderärzte. Spitzenreiter bei
der Versorgungsdichte sind der Statistik zufolge die Stadtstaaten
Bremen (14,3 Ärzte pro 100 000 Einwohner) und Hamburg (11,7). Hessen
ist somit nach dem vorletzten Platz 2018 noch hinter Brandenburg
zurückgefallen.
Die Arztdichte über alle Fachrichtungen hinweg hat sich in Hessen in
den Jahren 2017 bis 2019 leicht verbessert: Praktizierten vor drei
Jahren noch knapp 211 Ärzte und Psychotherapeuten je 100 000
Einwohner, waren es im vergangene Jahr mehr als 215. Im bundesweiten
Vergleich liegt Hessen damit im Mittelfeld.
Bei den Hausärzten ist die Versorgung im gleichen Zeitraum etwas
schlechter geworden - die Arztdichte verringerte sich von 65,2 pro
100 000 Einwohner im Jahr 2017 auf 64,6 im vergangenen Jahr, wie aus
den Zahlen des Bundesarztregisters hervorgeht. Im bundesweiten
Vergleich kommt Hessen auf den vorletzten Platz.
In Deutschland waren zum Stichtag 31. Dezember 2019 rund 149 700
Ärzte und 28 00 Psychotherapeuten mit einer Zulassung für die
Versorgung gesetzlich versicherter Patienten tätig. Das war insgesamt
ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zu Ende 2018. Weil Ärzte
zusehends Teilzeit arbeiten oder Angestellte statt Praxisinhaber sein
wollen, bedeutet dies laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV)
aber nur einen Zuwachs der Kapazitäten von 0,2 Prozent. KBV-Chef
Andreas Gassen sagte der dpa: «Die Arztzeit ist und bleibt knapp.»
Zur Gesundheitsversorgung in den jeweiligen Regionen tragen die
Praxen der Kassenärzte nicht alleine bei - dazu kommen Ärzte in
Krankenhäusern sowie etwa auch Physiotherapeuten, Logopäden und
andere Heilberufler. Zudem nutzen Patienten aus eher dünn besiedelten
Umlandregionen oft Praxen in angrenzenden Ballungsräumen.
Beim Vergleich des Altersdurchschnitts aller Ärzte und
Psychotherapeuten liegt Hessen mit 54,1 Jahren im bundesweiten
Mittelfeld. In diesem Bereich sind die Ärzte und Psychotherapeuten in
Bremen, zusammen mit denen in Berlin, mit im Schnitt 55 Jahren am
ältesten. Am jüngsten ist das Durchschnittsalter in Sachsen (52,7
Jahre).
Bei einem Vergleich der Arztdichte in den Stadt- und Landkreisen
deutschlandweit schafft es Kassel mit 313,8 pro 100 000 Einwohnern
auf Platz neun - und damit unter die Top 10. Bei der
Hausarztversorgung landet der Kreis Darmstadt-Dieburg dagegen auf der
Flop-10-Liste: 53 Hausärzte pro 100 000 Einwohner sind der
viertschlechteste Wert. Im Ranking der Kinderärzteversorgung liegt
der Schwalm-Eder-Kreis mit nur 3,9 Ärzten pro 100 000 Einwohnern auf
dem zehntschlechtesten Rang.
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