Großer Bedarf nach Masken - Unternehmen produzieren mit Hochdruck

Wo sollen all die Masken herkommen, die nun alle draußen tragen
sollen? Etliche Unternehmen arbeiten mit Hochdruck daran,
entsprechende Produkte herzustellen. Ob das reicht?

Düsseldorf (dpa/lnw) - Da beim Einkauf und im Bus nun jeder eine
Maske tragen soll, werden davon ziemlich viele benötigt: Immer mehr
Unternehmen haben deshalb ihre Produktion darauf umgestellt,
Schutzmasken für Mund und Nase zu nähen. Knapp ein Drittel der
Modeunternehmen seien bereits in die Produktion eingestiegen, sagte
die Sprecherin des Herstellerverbandes German Fashion, Tanja Croonen.
Rechnet man die Stofflieferanten und Vlies-Hersteller dazu, seien es
sogar 40 Prozent. «Ich rechne damit, dass sich der Anteil der
Unternehmen erhöhen wird.» Während sich einige Verbraucher bereits
selbst einen Mund- und Nasenschutz genäht haben, dürfte es auch
abseits von Pflegeheimen oder Krankenhäusern in den nächsten Wochen
und Monaten einen großen Bedarf geben.

Die Textilbranche ist naturgemäß bei der Produktion vorne mit dabei.
Aber auch Unternehmen, die zuvor ganz andere Dinge produziert haben,
stellen auf Masken um. Dazu gehört auch der Bielefelder
Auto-Zulieferer DFA, der normalerweise VW, Daimler, BMW oder Audi mit
Produkten zur Schalldämmung in Autos beliefert. «Wir wussten, wie
groß der Bedarf ist», erzählt Geschäftsführer Ralf Dopheide. «E
s war
wichtig, schnell zu sein.» Das Land NRW hat bei der Bielefelder Firma
in der vergangenen Woche rund 29 Millionen Masken für 17 Millionen
Euro bestellt, die nun etwa in Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen
sollen. Mittlerweile sei die Bestellung nochmals aufgestockt worden.

Den Mikrovlies, der auch in den regulären Produkten zum Einsatz
kommt, nutzt die Firma von Dopheide nun für Masken, die Mund und Nase
schützen sollen. Bislang werden diese noch als Bausätze ausgeliefert,
das soll sich innerhalb der kommenden Monate jedoch ändern. Auch die
bisherige Nasenklammer soll noch weiter ausgetauscht werden. «Wir
wissen, dass es weiter Verbesserungspotenzial gibt», sagt Dopheide,
nachdem die Stadt Essen die Masken kritisiert hatte. Man arbeite von
Charge zu Charge an einer weiteren Optimierung. Bei den benötigten
Materialien war es für die Firma zunächst nicht einfach, alle
notwendigen Bestandteile - etwa Gummibänder - zeitnah in
ausreichenden Stückzahlen geliefert zu bekommen.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte den Auftrag jedoch
bereits in der vergangenen Woche als «Tropfen auf den heißen Stein»
bezeichnet. Auch aktuell heißt es vom Land noch, es gebe keine
weiteren Aufträge an andere Firmen. Man sei aber mit Unternehmen in
Kontakt, die bereit wären, ihre Produktion auszubauen oder
umzustellen. Auch weitere Beschaffungsmaßnahmen seien im Gange. Ob
diese den Bedarf decken können, bleibt fraglich. Sollte auch in den
Schulen eine Empfehlung für das Tragen von Masken ausgesprochen
werden, dürfte sich der Bedarf Anfang Mai noch einmal vergrößern.

Dass die Maskenproduktion den ausbleibenden Umsatz bei
Modeherstellern kompensieren kann, hält German Fashion-Sprecherin
Tanja Croonen für abwegig. Im Gegenteil: Viele Unternehmen müssten

investieren, um die Produktion ans Laufen zu kriegen. Auch der
Geschäftsführer der Wortmann Gruppe, die normalerweise Lederschuhe
produziert und ebenfalls auf Masken umgestellt hat, meint: «Das kann

nur eine Übergangslösung sein.»

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