Der rettende Triathlet: Luxemburger Wagner fliegt Corona-Patienten Von Gerald Fritsche, dpa
Die Aufnahme von schwererkrankten Corona-Patienten aus dem Ausland in
Dresden und anderen deutschen Städten verlief still und reibungslos.
Gebracht wurden die Patienten untere anderen von der Luxembourg Air
Rescue, bei der der Triathlet Eric Wagner Flugkapitän ist.
Dresden/Luxemburg (dpa) - Er schwimmt, fährt Rad, läuft. Sogar beim
legendären Ironman auf Hawaii. Und er fliegt. Rund um den Erdball.
Damit rettet er Menschenleben. Eric Wagner ist Pilot bei der
Luxembourg Air Rescue (LAR), der luxemburgischen Luftrettung. Zuletzt
brachte der 34-Jährige in seinem Ambulanzjet gleich zweimal
französische Corona-Patienten nach Dresden. «Es scheint eine sehr
schöne Stadt zu sein, was man so von oben sieht. Und ein Kollege von
mir ist Fan von Dynamo Dresden, der schwärmt von der Stadt», erzählt
Wagner.
Die LAR ist ähnlich aufgebaut wie die deutsche DRF Luftrettung oder
die ADAC-Luftrettung. Sie fliegt Einsätze für
Mitgliedsorganisationen, aber auch Privatkunden. «Wir haben jeweils
sechs Jets und Helikopter. Von den 190 Beschäftigten sind 19
Abulanzjet-Piloten und 17 Helikopterpiloten», sagt Antje Voss,
Pressesprecherin der LAR. Zu den Kunden der LAR gehört auch
Frankreich, deshalb wurden von dort die schwer erkrankten
Corona-Patienten ausgeflogen. «Wir haben bislang fünf Transporte nach
Dresden geflogen und je zwei nach Hamburg und Bremen», berichtet
Voss.
Eric Wagner sieht sich bei seinen Corona-Einsätzen nicht sonderlich
in Gefahr. «Wir Piloten fliegen nur mit Maske und Handschuhen als
Schutz. Wir kommen eher nicht mit den Patienten in Kontakt», sagt der
Flugkapitän. Zu einer Crew in einem Ambulanzjet gehören noch der
Co-Pilot, ein Arzt und ein Intensivkrankenpfleger. «Für uns besteht
fast keine Gefahr, wenn es sich um Patienten handelt, die beatmet
werden müssen. Das ist ein geschlossener Kreislauf», sagt Wagner, der
auch schon Ebola-Patienten flog.
Trotz der weltweiten Corona-Pandemie hat der Luxemburger derzeit mehr
Zeit. «Die Einsätze sind weniger geworden. Normalerweise fliegen wir
ja Rückholeinsätze von Verunfallten. Aber jetzt ist keiner mehr
irgendwo auf der Welt im Urlaub. Und auch Organ-Transporte sind
gerade nicht so häufig», sagt Wagner, der während seiner Arbeitszeit
daheim in Dauerbereitschaft ist.
Die zur Verfügung stehende freie Zeit nutzt er zum
Triathlon-Training. «Eigentlich sollte mein Start beim Ironman auf
Hawaii vor zwei Jahren eine Einmaligkeit sein. Aber Platz 90 sehe ich
durchaus verbesserungswürdig an. Ich hoffe, dass ich mich für 2021
wieder qualifizieren kann. Triathlon ist wie eine gesunde Sucht»,
berichtet der frühere Leistungsschwimmer, der auch zur
luxemburgischen Nationalmannschaft gehörte.
Die 20 bis 25 Stunden Training pro Woche sind auch gut für seinen
Job. «Du lernst dabei Disziplin und Organisation und bist fit. Auch
nach einem 14-stündigen Arbeitstag solltest du keine große Müdigkeit
zeigen, wenn es noch einen Einsatz gibt», sagt Wagner.
Ob es ihn demnächst wieder nach Dresden verschlägt, weiß der
verheiratete Pilot nicht. «Das ist das spannende an unserem Job. Wir
wissen meist morgens noch nicht, ob wir abends in Dresden, Tokio oder
sonstwo sind. Ich kann mir keine bessere Anstellung als bei der
Luftrettung vorstellen», betont Wagner.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.