Erdbeerhof Glantz hofft auf eigene Erntehelfer

Macht die Corona-Krise den Obstbauern in diesem Jahr einen Strich
durch die Rechnung, weil geschulte Erntehelfer fehlen? Der Chef des
Erdbeerhofes Glantz ist noch guter Hoffnung. Ein Jahr ohne Ernte wäre
für ihn wie ein Horrorfilm.

Delingsdorf (dpa/lno) - Der Erdbeerhof Glantz im Kreis Stormarn ist
mit Blick auf den Start der Ernte im Mai wegen der Corona-Krise
vorsichtig optimistisch. «Wir sind alle nervös - und alle sind
positiv», sagte Enno Glantz der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Der Erdbeerhof müsse, wie viele Obstbauern, seinen Jahresumsatz in
nur zwei, drei Monaten erwirtschaften. «Wenn die drei Monate
wegfallen - und das ist unsere Nervosität - ist das sehr, sehr
schwierig.» Die Regierung mache bislang aber einen guten Job. Auch
die Hilfsangebote aus der Bevölkerung hätten ihn sehr gefreut. «Ich
habe die Hoffnung, dass wir die Ernte bei stark erhöhten Kosten doch
einfahren können.» Höhere Kosten habe der Hof vor allem, weil der
Betrieb umgestellt wurde, um auf die Corona-Hygienevorschriften
achten und den Abstand einhalten zu können.

Er sei guter Hoffnung, dass die Erdbeeren am Ende fast wie gewohnt
gepflückt werden können. Ein Grund dafür sei, dass Gemüsebauern von

der Regierung als systemrelevant eingestuft wurden. «Das finde ich
auch toll. Das ist eine ganz vernünftige Sache. Und da vertraue ich
auch drauf, dass die Regierung immer wieder zu Lösungen kommt.»

Auf dem Hof arbeiten üblicherweise etwa 700 Erntehelfer aus Polen
sowie Studenten aus der Ukraine, die jedes Jahr wiederkommen. Ob sie
auch dieses Jahr im Mai da sein können, sei aber noch immer unklar.
«Wir haben per Mail und Telefon einen ständigen Kontakt zu unseren
Erntehelfern.»

Die Ernte beginnt normalerweise in der ersten Maiwoche bei den
Tunnelkulturen und ansonsten rund um den 20. Mai herum. In der Regel
treffen die Erntehelfer erst kurz zuvor ein. «Sie wollen gern kommen,
haben aber eine persönliche Unsicherheit», so Glantz.

Über die vielen Hilfsangebote aus der Bevölkerung habe er sich sehr
gefreut. «Wir haben sie alle aufgenommen. Wenn es soweit ist, melden
wir uns. Aber natürlich wollen und müssen wir die Verträge mit
unseren Erntehelfern auch erfüllen.» Zudem seien sie Pflückprofis mit

jahrelanger Erfahrung. «Wir müssenab 4.30 Uhr pflücken und arbeiten
dann acht Stunden lang. Das ist Profi-Arbeit. Da muss man körperlich
eingearbeitet sein.» Er habe deshalb vollstes Verständnis, wenn
fachfremde Helfer nach zwei Tagen sagen: «Wir schaffen das nicht!».

Der 75 Jahre alte Glantz ist seit etwa 50 Jahren im Geschäft. Mit
zwei Betrieben ernten Glantz und sein Team eigenen Angaben zufolge
auf etwa 150 Hektar Erdbeeren. Der Hof gehört damit zu den größten
Erdbeer-Anbietern um Hamburg und verkauft auch in
Mecklenburg-Vorpommern. Dass Erdbeeren in einer Saison nicht geerntet
werden konnten, habe er noch nie erlebt. «Das wäre ein Horrorfilm für

mich als Bauern.»

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