Erste Erntehelfer aus Rumänien am Flughafen Düsseldorf eingetroffen
Auf den Spargelfeldern werden sie sehnlich erwartet: Erste
Erntehelfer aus Rumänien sind am Donnerstag in Düsseldorf gelandet.
Viele weitere werden folgen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die ersten Erntehelfer aus Rumänien sind am
Donnerstag in Düsseldorf eingetroffen. Zuerst landete eine Maschine
von Eurowings, dann eine zweite von TUIfly. Die Saisonarbeiter werden
von vielen Landwirten sehnlich erwartet, um etwa die Spargelernte zu
bewältigen. Für die Einreise in Corona-Zeiten waren besondere
Genehmigungen erforderlich.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia
Klöckner (CDU) hatten sich vor einer Woche geeinigt, 80 000
ausländische Saisonkräfte nach Deutschland zu fliegen. Um beim Ernten
und anderen dringenden Feldarbeiten zu helfen, können im April und
Mai je 40 000 Menschen kommen.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings teilte mit, dass sich bei ihr bereits
20 000 Erntehelfer registriert hätten. Auf der Website
eurowings.com/erntehelfer könnten Landwirte ihren Bedarf an
Sitzplätzen melden und den gewünschten Abflug- und Ankunftsort der
Erntehelfer angeben. «Damit sichern wir die Versorgung mit Obst und
Gemüse in Deutschland und unterstützen unsere Landwirte in dieser für
alle außerordentlich schwierigen Situation», sagte
Eurowings-Geschäftsführer Michael Knitter.
Oliver Lackmann, Geschäftsführer der TUIfly GmbH, sagte: «Nachdem wir
zehntausende TUI-Gäste in den letzten Wochen in die Heimat geflogen
haben, starten wir nun mit einer neuen Form von Sonderflügen.»
Der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Gero Hocker,
kritisierte die monatliche Obergrenze von 40 000 Saisonarbeitern als
«irrsinnig». Eine solche Obergrenze führe lediglich zu erhöhtem
bürokratischen Aufwand ohne Mehrwert. Problematisch sei auch, dass
die Datenübermittlung ausschließlich über die Plattform des
Bauernverbandes laufe, auf der viele sensible Daten wie
Mobilfunknummern und Sozialversicherungsnummern gespeichert würden.
Der Verband der Obst- und Gemüsebauern hat keine Informationen, wie
viele der am Donnerstag angekommenen Saisonarbeiter in
Nordrhein-Westfalen bleiben. Einige der Helfer gingen nach
Niedersachsen und Bayern, sagte Peter Muß, Sprecher des
Provinzialverbands Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, in Bonn.
Der Verband wies darauf hin, dass es strenge Regeln für eine
quarantäneähnliche Unterbringung der Erntehelfer gebe. Die
Unterkünfte müssten sich auf dem Betriebsgelände der Landwirte
befinden und dürften vierzehn Tage lang nur halb belegt werden. Die
Nutzung von Küchen und Sanitärräumen dort sei komplett getrennt und
reglementiert, es müsse in jedem Zimmer ein Desinfektionsspender
stehen.
«Die Landwirte und Gärtner sind froh, dass es überhaupt eine
Möglichkeit gibt, Helfer ins Land zu holen», sagte Muß. Die Arbeiter
werden unter anderem dringend benötigt bei der angelaufenen
Spargelernte: Jede Stange wird von Hand aus der Erde geholt. Außerdem
ist jetzt die Zeit, um die Weichen im Gemüseanbau zu stellen. Unter
anderem müssen Salate, Kohl und Kräuter gepflanzt werden. Das
Rheinland mit seinem milden Klima ist eines der Hauptanbaugebiete für
Obst und Gemüse. Der Provinzialverband hat 800 Mitglieder.
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