Leben mit der Corona-Krise - Pralinen, Kühe, Kussverbot

Berlin (dpa) - Die Nudeln kommen per Rutsche, das Luxusrestaurant
wird zur Suppenküche - in der Corona-Krise ist auch in der
Gastronomie Kreativität gefragt. Und Klopapier gibt es jetzt auch als
Torte.

NUDELN AUF DER RUTSCHE

In der Corona-Krise müssen Gastronomiebetriebe kreativ werden, um
unter Einhaltung der Abstandsregeln zumindest Abhol- und
Lieferdienste anbieten zu können. Unerwartete Hilfe aus der
Nachbarschaft hat ein Ramen-Restaurant - also eines, in dem es um
japanische Nudeln geht - im Hamburger Karolinenviertel erhalten. Eine
Nachbarin hat für das Lokal eine Rutsche gebaut. Nun können die
Kunden vor dem Laden auf dem Gehweg warten, und bei der Übergabe der
fertigen Gerichte fällt direkter Kontakt weg. Für Restaurant-Inhaber
Florian Ridder ist die Rutsche ein Zeichen dafür, dass es mit etwas
Kreativität und Einfallsreichtum auch in der aktuellen Situation
weitergehen kann. 

OSTERHASEN WACHEN ÜBER ABSTAND

In einem Münchner Supermarkt helfen fortan Osterhasen dabei, die
nötigen 1,5 Meter Mindestabstand zum Gegenüber einzuhalten.
Angestellte haben dort eine niedrige Mauer aus Hunderten goldenen
Schokohasen vor der Fleisch-, Fisch- und Käsetheke aufgebaut. So
können die Kundinnen und Kunden weiterhin mit genügend Distanz an der
Theke einkaufen.

LUXUSRESTAURANT WIRD SUPPENKÜCHE

Das New Yorker Luxusrestaurant «Eleven Madison Park» des Schweizer
Starkochs Daniel Humm wird in der Corona-Krise zur Suppenküche.
Zusammen mit einer Wohltätigkeitsorganisation sollen bis zu 3000
Mahlzeiten pro Tag gekocht und dann gegen einen geringen Preis an
Bedürftige gegeben werden, teilte Humm per Instagram mit. «Diese
Stadt hat mir alles gegeben, also wollte ich eine Art und Weise
finden, mit der ich zurückgeben kann», sagte Humm der «New York
Times». Sein Luxusrestaurant mitten in Manhattan, das zu den besten
Restaurants der Welt gezählt wird, hatte zuvor wegen der
Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen.

KÜHE GEHEN DIGITAL

«Ab auf die Weide!» - nach diesem Motto ist die Winter- und Stallzeit
für rund 200 Kühe im niedersächsischen Brake zu Ende gegangen.
Muhend, hüpfend und galoppierend begrüßten die Rinder den Frühling

2020. Wegen der Corona-Krise war der Weideaustrieb nicht-öffentlich.
Das Spektakel, das nach Angaben des Vereins Grünlandzentrum fast 2000
Zuschauer im vergangenen Jahr hatte, wurde aber ins Digitale verlegt:
Auf Social-Media-Kanälen und einer Internetseite veröffentlichte der
Verein Fotos und Videos.

DAS VIRUS ALS PRALINE

Pralinen, die aussehen wie das Coronavirus. Dosensuppe oder
Desinfektionsmittel. Eine Klopapierrolle als Torte oder ein
Quarantäne-Schaf als Osterkuchen: Der Erfurter Konditormeister
Torsten Roth zeigt sich in der Not erfinderisch und hat ein ganzes
Corona-Sortiment im Angebot. «Wir nehmen das mit Augenzwinkern,
wollen aber auch nichts verharmlosen», sagte der 44-Jährige der
Deutschen Presse-Agentur. Die kleinen Naschereien kämen beim Großteil
der Kundschaft gut an. Etwa 100 Stück der roten, blauen oder grünen
Virus-Pralinen verkauft der Konditor am Tag.

KÜSSEN VERBOTEN

Zwei Drahtgitterzäune halten Paare an der Grenze zwischen Deutschland
und der Schweiz in Konstanz am Bodensee nun auf Abstand. Auf
Schweizer Seite wurde ein weiterer Zaun aufgestellt. Zuvor hatten
sich viele Paare an der Grenze getroffen und über die provisorische
Absperrung hinweg direkten Kontakt aufgenommen. Händchenhalten,
Umarmungen und Küssen sind jetzt nicht mehr möglich. Besuchsreisen
über die Grenze sind wegen der Coronavirus-Pandemie aktuell nicht
erlaubt. Zuvor war die grüne Grenze am Bodenseeufer normalerweise
offen für Fußgänger und Fahrradfahrer.

RÜCKEN HÄLT HOMEOFFICE AUS

Ganze Belegschaften arbeiten wegen Corona derzeit im Homeoffice.
Statt wie gewohnt an einem ergonomischen Arbeitsplatz zu sitzen,
muss so mancher Arbeitnehmer nun mit einem Provisorium als
Schreibtisch vorlieb nehmen. Auch wenn es dadurch zu Schmerzen kommt,
geben Experten Entwarnung: «Man braucht keine Angst haben, sich
dauerhaft einen organischen Schaden an der Wirbelsäule zuzuziehen,
nur weil man aktuell in einer absolut einmaligen Ausnahmesituation
keinen idealen Arbeitsplatz im Homeoffice hat», sagt Bernd Kladny,
stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

WAS WIRD AUS DER FRISUR?

Niederländische Politiker machen sich angesichts des Corona-Lockdowns
Gedanken um ihre oft schicken Frisuren. «Noch sitzt sie fantastisch»,

sagte der stets streng gescheitelte Ministerpräsident Mark Rutte vor
Journalisten. «Aber es wird ein Moment kommen, an dem sie nicht mehr
hält.» Ähnliche Überlegungen äußerte Vize-Premier Hugo de Jon
ge. «Ich
mache mir Sorgen wegen des «Coupe-Corona» (Corona-Schnitts)», sagte
er augenzwinkernd. Wenn es gar nicht anders gehe, meinte
Regierungschef Rutte, könne man sich am «Grapperhaus-Modell»
orientieren. Der niederländische Justizminister Ferdinand Grapperhaus
hat eine Glatze. Wegen der Coronakrise mussten Friseursalons auch in
den Niederlanden schließen.

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