Reiseeinschränkungen zu Ostern in MV auch für Einheimische
Der Osterspaziergang an der Ostsee bleibt in diesem Jahr ein Privileg
der Bewohner der Küstenregionen. Wegen der Corona-Pandemie verschärft
Mecklenburg-Vorpommern die Reiseregeln - und greift bei Verstößen
gegen die Kontaktsperren künftig auch härter durch.
Schwerin (dpa/mv) - Zur Eindämmung der Corona-Infektionen verschärft
Mecklenburg-Vorpommern zu Ostern die Reisebeschränkungen auch für
Einheimische. So sind über die Feiertage Tagesausflüge zu beliebten
Badeorten an der Küste oder in der Seenplatte allen und nicht nur
Auswärtigen untersagt. «Wir können leider in diesem Jahr nicht alle
zusammen an die Ostsee fahren und dort unseren Osterspaziergang
machen», sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am
Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung. Menschen aus
anderen Bundesländern dürfen bereits seit Mitte März prinzipiell
nicht mehr als Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern kommen.
Der Osterspaziergang sei möglich. Doch solle er auf das Umfeld des
Wohnorts beschränkt bleiben und nur im engsten Familienkreis
stattfinden, appellierte Schwesig. «Ostern zu Hause ist nicht das
Allerschlimmste.» Sie selbst werde mit gutem Beispiel vorangehen:
«Ich sage es ganz klar, ich als Schwerinerin verzichte auf einen
schönen Osterspaziergang mit meiner Familie an der Ostsee», sagte die
zweifache Mutter. Ziel bleibe, Ausflüge und Besuche zu vermeiden,
damit Kontakte einzuschränken, um so die Verbreitung des neuartigen
Coronavirus zu bremsen.
Dieses Vorgehen habe vermutlich mit dazu geführt, dass die Zahl der
Infizierten in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin vergleichsweise
gering sei. Mit 27 Infizierten je 100 000 Einwohnern - Stand
Mittwochnachmittag - ist Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der
Bundesländer bisher mit am wenigsten betroffen. Gleichwohl hatte sich
die Zahl der Infizierten in den vergangenen acht Tagen verdoppelt.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte als Ziel eine Verdoppelung
der Infizierten-Zahlen deutschlandweit nach «10, 12 oder 14 Tagen»
genannt, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
Verstöße gegen Reise-, Kontakt- und Öffnungsbeschränkungen sollen n
un
auch im Nordosten mit Bußgeldern belegt werden. Deren Spanne reicht
nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) von 100 bis zu
5000 Euro. Er erwarte, dass die Behörden die Regelungen mit der
nötigen Sensibilität anwenden und «dass nicht automatisch der erste
Besuch vor Ort zwangsläufig zur Folge hat, dass gleich das ganze
Paket ausgepackt wird».
Der Bußgeldkatalog sei im Verbund der norddeutschen Länder abgestimmt
und orientiere sich an den Maßgaben in Nordrhein-Westfalen. Wer den
gebotenen Mindestabstand zu anderen Personen nicht einhalte, müsse
zum Beispiel mit 150 Euro rechnen. Nach Einschätzung Caffiers hält
sich die überwiegende Mehrzahl der Menschen aber an die Vorgaben.
Laut Caffier sollen Verkehrskontrollen verstärkt an den Zufahrten zu
den Ostsee-Inseln Rügen, Usedom, Hiddensee und Poel, zu Badeorten an
der Küste und zur Mecklenburgischen Seenplatte stattfinden. Die
Kontrolldichte werde langsam hochgefahren und von Karfreitag bis
Ostermontag ihren Höhepunkt erreichen, kündigte der Minister an.
Ferienwohnungen dürften nur von ihren Besitzern genutzt werden, wenn
sie auch in Mecklenburg-Vorpommern ihren Hauptwohnsitz haben.
Eigentümern aus anderen Bundesländern blieben Einreise und Nutzung
weiterhin verboten.
Bis Mittwochabend hat die Polizei nach Angaben des Innenministeriums
121 Straftaten im Zusammenhang mit Corona-Verboten registriert. In
Mecklenburg-Vorpommern waren bis Mittwochnachmittag 445 Infektionen
mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Das waren 33 mehr als
am Tag davor. Vier Menschen sind im Nordosten bislang im Zusammenhang
mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
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