Innovation und Energie - zwei neue Frauen für die Wirtschaftsweisen

München (dpa) - Zwei Frauen werden künftig als Wirtschaftsweise im
fünfköpfigen Sachverständigenrat die ökonomische Situation in
Deutschland mitbeurteilen. Beide Professorinnen sind dreifache
Mütter, beide kommen aus Bayern - Monika Schnitzer aus München und
Veronika Grimm aus Nürnberg.

Schon bevor die Bundesregierung Monika Schnitzer offiziell in den Rat
der Wirtschaftsweisen berief, wurde sie von Kollegen mit
Glückwünschen überhäuft. «Eine hervorragende Politikberaterin und

gerade in diesen Zeiten als Innovationsökonomin eine sehr gute Wahl»,
twitterte Gabriel Felbermayr, Chef des Kieler Instituts für
Weltwirtschaft.

Die 58-Jährige kommt ursprünglich aus Mannheim, hat in Köln und Bonn

studiert und ist seit 1996 Professorin in München. Wettbewerbsrecht
gehört zu ihren Schwerpunkten. Zum Beispiel hat sie anhand des
US-Telefonriesen AT&T untersucht, wie Kartellgesetze Innovationen
befeuern können. Als Gastprofessorin lehrte sie an den
US-Universitäten Harvard, Berkeley, Stanford und Yale.

Unter Kollegen genießt sie höchsten Respekt. Als erste Frau war sie
2015 an die Spitze des «Vereins für Socialpolitik», dem größten
Professorenverband im deutschen Sprachraum, gewählt worden. Ihr
erklärtes Ziel damals: «Den Dialog zwischen Politik und Wissenschaft
verbessern.» Dass Politiker Milliarden für Fördermaßnahmen ausgeben
,
ohne zu überprüfen, ob sie wirken, ärgerte Schnitzer.

Sie weiß, was Politiker von der Wissenschaft wollen und wie sie mit
deren Erkenntnissen verfahren: Seit bald 20 Jahren ist sie Mitglied
im wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsministeriums. Als
Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation hat sie die
Regierung jahrelang beraten, was den Standort Deutschland stärken
könnte.

Neu im Sachverständigenrat ist auch Veronika Grimm von der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Für sie ist vor
allem die Transformation hin zur Klimaneutralität eine der größten
Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. «Der Weg in eine
klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft betrifft nicht nur die
Energiewirtschaft, sondern auch große Teile der deutschen
Schlüsselindustrien», sagt Grimm.

In der gegenwärtigen Krisensituation tritt Grimm dafür ein, innerhalb
der Europäischen Union ein solidarisches Modell der gegenseitigen
wirtschaftlichen Unterstützung zu finden. Ob dies in Form sogenannter
Corona-Bonds erfolgen müsse, ließ sie offen. «Ich bin auf jeden Fall

dafür, dass man einen effektiven Mechanismus in Gang setzt, zur
Unterstützung», sagte Grimm.

Grimm hat in Kiel studiert und an der Humboldt-Universität in Berlin
promoviert. Derzeit ist sie Dekanin der Rechts- und
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der
Friedrich-Alexander-Universtität Erlangen-Nürnberg. Grimm ist zudem
Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus
Nürnberg (EnCN) sowie Vorstand des kürzlich ins Leben gerufenen
Zentrums Wasserstoff.Bayern (H2.B).

Die Eichstätter Wirtschaftsprofessorin Dominika Langenmayr twitterte,
die Wahl Schnitzers und ihrer Nürnberger Kollegin Veronika Grimm
schließe inhaltliche Lücken. «Der Rat wird damit ein Stück breiter

aufgestellt und diverser», meinte auch der Berliner Professor
Sebastian Dullien: «Ich bin gespannt auf das nächste
Jahresgutachten!»

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