Werften TkMS und German Naval Yards noch ohne Kurzarbeit

Kiel (dpa/lno) - Die Kieler Werften Thyssenkrupp Marine Systems
(TkMS) und German Naval Yards (GNY) halten trotz der Corona-Pandemie
bislang den Produktionsbetrieb ohne Kurzarbeit aufrecht. «Wir
arbeiten unter schärfsten Hygiene- und Präventionsmaßnahmen», sagte

ein TkMS-Sprecher am Donnerstag in Kiel. Die Schichten seien
entzerrt, die Waschräume würden separat genutzt. «Die Kantinen sind
natürlich geschlossen, und wir haben viele Mitarbeiter ins
Home-Office geschickt, wo dies möglich ist.»

An allen vier TkMS-Standorten Kiel, Hamburg, Emden und Bremen werde
gearbeitet. Bisher seien keine Abteilungen geschlossen oder Arbeiten
eingestellt worden. Das gelte für den Unterwasser- und
Überwasser-Schiffbau ebenso wie für den Bereich Elektronik. Sogar
Testfahrten von U-Booten fänden in Absprache mit der Marine unter
strengen Auflagen statt. Es habe bisher keine Stornierungen von
Aufträgen gegeben.

An allen TkMS-Standorten habe es bislang insgesamt drei Infizierte
gegeben, wobei es sich auch um Urlaubsrückkehrer handle.

Die Werft in Kiel ist laut TkMS die nächsten Jahre ausgelastet. Von
den rund 6000 Beschäftigten bei TkMS sind etwa 2800 in Kiel tätig.

Zur Situation bei der Werft German Naval Yards in Kiel sagte ein
Sprecher: «Der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter hat höchste Priorität, wir haben hierzu weitreichende
Maßnahmen ergriffen.» Wo immer möglich, lasse die Werft die
Beschäftigten auch mobil arbeiten. «Noch schaffen wir es, den
Werftbetrieb und die Arbeiten an den Projekten aufrecht zu erhalten.»

Erste Einschränkungen seien aber bereits durch Unterbrechung der
Lieferketten spürbar. «Zurzeit finden vorbereitende Gespräche mit den

Arbeitnehmervertretern statt, um die Werft grundsätzlich in die Lage
zu versetzen, vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch zu machen. Ob
und in welchem Umfang tatsächlich Kurzarbeit angemeldet wird, ist zum
jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.»