Finanzministerin kündigt Hilfe für Berufspendler aus Polen an

Potsdam (dpa/bb) - Das Brandenburger Finanzministerium will
Berufspendlern aus Polen nach den Beschränkungen ihrer Regierung
finanzielle Unterstützung anbieten. Das kündigte Finanz- und
Europaministerin Katrin Lange am Mittwoch an. «Das Land Brandenburg
wird Sie bei der Fortsetzung ihrer beruflichen Tätigkeit hier bei uns
unterstützen. Dafür werden wir auch Geld in die Hand nehmen», sagte
Lange. Verschiedene Optionen dazu seien in der Prüfung.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus will Polen künftig auch
Berufspendler nach einer Rückkehr ins Land in eine 14-tägige
Quarantäne schicken. Die seit Einführung der Grenzkontrollen gültige

Ausnahme für diese Gruppe werde aufgehoben, heißt es in einer
Verordnung des Gesundheitsministeriums in Warschau. Nur noch bis
Freitag könnten Menschen, die auf der anderen Seite der Grenze
arbeiten, diese frei überqueren, hieß es vom Innenministerium.

An die polnischen Arbeitskräfte appellierte Brandenburgs Ministerin
Lange, im Land zu bleiben und ihre berufliche Tätigkeit für ihre
jeweiligen Arbeitgeber fortzusetzen. «Bleiben sie bei uns!», sagte
sie. Lange befürchtet durch die Beschränkungen Polens «schwerwiegende

Auswirkungen». Unklar sei, wie viele polnische Berufspendler in
Brandenburg von den neuen Regelungen des polnischen
Gesundheitsministeriums betroffen sein könnten. Die Anzahl könnte
aber fünfstellig sein. Polnische Arbeitnehmer spielten eine wichtige
Rolle im Gesundheitswesen, in der häuslichen Pflege sowie in
zahlreichen weiteren Dienstleistungsbereichen. Die Ministerin rief
Landkreise, Gemeinden und Arbeitgeber dazu auf, den betreffenden
polnischen Arbeitnehmern umfassende und schnellstmögliche Hilfe bei
der Organisation ihres Aufenthalts in Brandenburg zu leisten.