Alkoholhersteller helfen bei Engpässen von Desinfektionsmittel

Braunschweig/Köln (dpa/lnw) - Jägermeister, Klosterfrau, Pernod
Ricard und andere Alkoholanbieter helfen in der Corona-Krise bei
Engpässen von Desinfektionsmittel aus. Der Spirituosenhersteller
Jägermeister aus Wolfenbüttel stellt dem Klinikum Braunschweig 50 000
Liter Alkohol zu Herstellung des Mittels zur Verfügung, wie die
Klinik mitteilte. Weitere 50 000 Liter erwartet das Krankenhaus von
dem Chemieunternehmen KWST aus Hannover.

Der Getränkeproduzent Berentzen prüft ebenfalls mögliche Lieferungen.

Man denke darüber nach, Hersteller von Desinfektionsmitteln zu
unterstützen oder selbst welches herzustellen, hieß es am Dienstag
aus der Firma in Haselünne im Emsland.

Das Kölner Unternehmen Klosterfrau Healthcare (früher Klosterfrau
Melissengeist) will 100 000 Liter Desinfektionsmittel an das Land
Nordrhein-Westfalen spenden. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin
Laschet (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags. Schon
kommende Woche wolle das Unternehmen 150 000 Flaschen
Handdesinfektionsmittel spenden. Insgesamt gebe Klosterfrau 500 000
Flaschen.

In Ostbayern hatten bereits Ende vergangener Woche mehrere
Schnapsbrennereien angekündigt, Apotheken und Kliniken mit Alkohol
für die Herstellung des sterilisierenden Mittels zu beliefern.

Der französische Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard hatte ebenfalls
in der vergangenen Woche mitgeteilt, in der Corona-Krise einem
Hersteller von Desinfektionsgels 70 000 Liter reinen Alkohol für die
Produktion spenden zu wollen.

Wegen des neuartigen Coronavirus war die Nachfrage nach den Mitteln
gestiegen. Bei Fertig-Desinfektionsmitteln gibt es
Lieferschwierigkeiten. Inzwischen wurden Beschränkungen in der
Produktion von Desinfektionsmitteln auf Apotheken und
Pharmahersteller aufgehoben. Die chemische Industrie, Kosmetik- und
Parfümhersteller und andere geeignete Firmen dürfen nun Produkte zur
Händedesinfektion herstellen.

Die Lockerung habe dazu geführt, dass die Versorgung mit Ethanol zur
Herstellung von Desinfektionsmitteln gesichert sei, teilte der
Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) mit.