DFL-Präsdium tagt: Wie geht es mit der Bundesliga weiter?

Im deutschen Profifußball müssen angesichts der Corona-Krise weitere
Spieltagsszenarien entwickelt werden. Vereine und Fans blicken
gespannt auf die Deutsche Fußball Liga.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesliga ist weiter im Standby-Modus -
richtungsweisende Hinweise auf einen weiteren Notfallplan könnte es
an diesem Dienstag von der Deutschen Fußball Liga geben. Das
neunköpfige Präsidium der Dachorganisation der 36 Proficlubs in der
1. und 2. Liga berät sich in einer Schalte. Beschlüsse soll es nach
dpa-Informationen nicht geben, aber Empfehlungen. Die DFL will die
außerplanmäßige Vollversammlung voraussichtlich am 31. März
vorbereiten. Die bundesweite Kontaktsperre im Kampf gegen das
Corona-Virus hat die Lage auch im Fußball weiter verschärft.

Das Präsidium mit Sprecher und Geschäftsführer Christian Seifert an
der Spitze tagt via Schaltkonferenz, um das nächste Vorgehen
vorzubereiten. Weitere Mitglieder des Gremiums sind Peter Peters (FC
Schalke 04), Jan-Christian Dreesen (FC Bayern München), Oliver Leki
(SC Freiburg), Stefan Schneekloth (Holstein Kiel), Rüdiger Fritsch
(SV Darmstadt 98), Oke Göttlich (FC St. Pauli), Alexander Wehrle (1.

FC Köln) sowie DFL-Direktor Ansgar Schwenken.

Angesichts der Ausmaße der Pandemie geht es in den Denkmodellen
ohnehin nur noch um sogenannte Geisterspiele ohne Fans in den
Stadien. Eine schnelle Absage der Saison hält Sportvorstand Fredi
Bobic vom Erstligisten Eintracht Frankfurt, der zwei infizierte
Spieler in seinen Reihen hat, noch nicht für erforderlich. «Ich
glaube, dass es diesen Spielraum gibt. Nichtsdestotrotz sollte es
unser Ziel sein, die Saison vorher zu Ende zu spielen», meinte der
Ex-Nationalstürmer.

Offiziell ausgesetzt ist der Spielbetrieb in der Bundesliga bis zum
2. April. Fest steht, dass der ohnehin von der DFL schon als
unrealistisch eingestufte Termin am ersten April-Wochenende für eine
Saisonfortsetzung nicht mehr haltbar ist. In einer erneuten Bewertung
könnte die Pause sogar nochmals bis Ende Mai verlängert werden.

In der Präsidiumssitzung der DFL soll es um Spielplan-Szenarien, aber
auch um die Finanzsituation der Vereine gehen. Durch die Übertragung
von Geisterspielen könnten die Clubs zumindest Gelder aus
TV-Einnahmen und von Sponsoren retten.

Normalerweise endet die Spielzeit am 16. Mai. Durch die Verlegung der
Europameisterschaft ins kommende Jahr haben die Ligen wieder mehr
Spielraum. Derweil rechnen renommierte Virologen sogar bis Jahresende
nicht mit einem regulären Sportbetrieb mit Zuschauern.