Amerikaner decken sich wegen Coronavirus mit Waffen und Munition ein

Washington (dpa) - Die Ausbreitung des Coronavirus verunsichert nicht
nur viele Menschen - in den USA führt die Krise auch zu einem Ansturm
auf Waffen und Munition. Der Munitionshändler Ammo.com teilte in
dieser Woche mit: «Wir haben einen signifikanten Anstieg der Verkäufe

verzeichnet, der direkt mit der Zunahme von Covid-19 und seiner
Verbreitung im ganzen Land zusammenhängt.» Zwischen dem 23. Februar
und dem 15. März hätten sich die Umsätze verglichen mit demselben
Zeitraum zuvor mehr als vervierfacht. Menschen horteten nicht nur
Dinge wie Toilettenpapier und Grundnahrungsmittel, sondern «auch
Munition in einem noch nie da gewesenen Ausmaß».

Die Handelsvereinigung der Schusswaffenindustrie in den USA (NSSF)
teilte am Freitag (Ortszeit) mit, Waffen- und Munitionsverkäufe
nähmen zu. Besonders unter Erstkunden seien Zuwächse zu verzeichnen.
Bereits vor wenigen Tagen hatte es in einer NSSF-Mitteilung geheißen,
Amerikaner stünden an örtlichen Waffenläden Schlange, um sich mit
Waffen und Munition einzudecken. Das FBI habe der NSSF mitgeteilt,
dass Anfragen nach Hintergrundprüfungen von potenziellen
Schusswaffenkäufern rund doppelt so hoch seien wie vor einem Jahr.

In einer Schlange vor einem Waffenladen in Los Angeles sagte ein
Kunde dem Sender NPR: «Es geht eigentlich nur darum, dass die
Regierung und die Polizei nicht in der Lage sein werden, uns zu
schützen, wenn die Dinge in den nächsten Wochen bis Monaten schlecht
laufen und die Menschen in Panik geraten und randalieren und
plündern.» Er handele weniger aus Angst als vielmehr aus dem
Bedürfnis, vorbereitet zu sein. Mark Healy, Waffenladenbesitzer in
Tempe (Arizona), sagte dem Magazin Newsweek: «Ich bin seit zehn
Jahren in diesem Geschäft und habe so etwas noch nie gesehen.»