Krankenhausgesellschaft: Kliniken brauchen dringend Liquidität

München (dpa/lby) - Um die Zahlungsfähigkeit der Kliniken zu sichern,
müssen nach Einschätzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft auch
unkonventionelle Finanzierungswege beschritten werden - und das
schnell. «Die Liquiditätssicherung muss Anfang April fließen, sonst
kriegen die Krankenhäuser ernsthafte Probleme», sagte Geschäftsführ
er
Siegfried Hasenbein am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Andernfalls müssten die ersten Kliniken Insolvenz anmelden.

Hintergrund ist, dass die Krankenhäuser im Freistaat verpflichtet
wurden, nur noch dringend notwendige medizinische Behandlungen
vorzunehmen, um Kapazitäten für Menschen zu schaffen, die am
Coronavirus erkranken. «Das heißt, jedes Krankenhaus hat größere bi
s
große Erlösausfälle. Und kein Krankenhaus kann sich dies über eine

längeren Zeitraum erlauben», erläuterte Hasenbein.

Er vertraue aber auf die Zusage der Politik, dass die Kliniken keine
wirtschaftlichen Nachteile durch die Corona-Krise haben werden.
Allerdings fürchte er durchaus ein Gerangel zwischen Krankenhäusern
und Krankenkassen bei der konkreten Ausgestaltung der Finanzierung.
Für Hasenbein ist klar, dass angesichts der historischen Dimension
auch unkonventionelle Lösungen benötigt werden: «Wir brauchen eine
Kombination aus leistungsbezogener Vergütung und pauschalen Zahlungen
an die Krankenhäuser zur Sicherung der Liquidität.» Die bisherigen
Fallpauschalen alleine reichten nicht aus.