«Bleibt zu Hause» - Kalifornischer Gouverneur verhängt Ausgangssperre Von Barbara Munker, dpa
Kalifornien ist ein Trendsetter in den USA. Auch in der Corona-Krise
macht der Westküstenstaat nun den Anfang - mit einer Ausgangssperre
für die gesamte Bevölkerung. Knapp 40 Millionen Menschen sind
betroffen.
San Francisco (dpa) - Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat
die gesamte Bevölkerung des Westküstenstaates aufgerufen, zu Hause zu
bleiben. Die Ausgangssperre für knapp 40 Millionen Menschen sollte in
der Nacht zum Freitag in Kraft treten, teilte Newsom am
Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Kalifornien ist damit der erste Staat
in den USA, der eine derart weitreichende Auflage im Kampf gegen die
Ausbreitung des Coronavirus erlässt. Zuvor galten diese
Einschränkungen schon für mehrere Bezirke im Raum San Francisco.
Notwendige Regierungsstellen, Einrichtungen wie Banken und
wesentliche Geschäfte, darunter Lebensmittelläden und Apotheken,
sollen aber geöffnet bleiben, wie Newsom betonte. Restaurants können
weiterhin Essen ausliefern, sie dürfen nur nicht mehr in Räumen
servieren. Bars, Fitnesscenter und Versammlungsstätten müssen ganz
schließen. Kalifornier können aber noch Spazieren gehen, Joggen oder
Radfahren, allerdings müssen sie dabei voneinander Abstand halten.
Die Auflagen sind zunächst unbefristet.
Die Isolierung zu Hause sei angesichts der wachsenden Fallzahlen
notwendig, sagte Newsom. Bis zum Donnerstag wurden in Kalifornien 958
Infektionsfälle bekannt, 19 Menschen sind an Covid-19 gestorben.
Newsom appellierte an die Bürger, diese Auflagen zu befolgen. Mehr
als die Hälfte der Einwohner könnten sich mit dem Coronavirus
anstecken, wenn man keine drastischen Maßnahmen ergreifen würde,
warnte der Gouverneur. Fast 20 000 Menschen müssten möglicherweise im
Krankenhaus behandelt werden, das würde die Kapazitäten der
medizinischen Versorgung weit überschreiten.
Der demokratische Gouverneur erklärte, er habe mit US-Präsident
Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence über die Lage gesprochen
und Hilfsmittel angefordert, darunter mobile Krankenstationen. Aus
Bundesbeständen seien bereits große Mengen an Handschuhen und
Schutzmasken in Kalifornien eingetroffen.
In einem am Donnerstag veröffentlichten Anschreiben an Trump bat
Newsom um die sofortige Entsendung eines Krankenhausschiffs, das im
Hafen von Los Angeles anlegen soll. Beim Kongress in Washington hat
er Bundeshilfen in Höhe von einer Milliarde Dollar für die
medizinische Versorgung und für andere Hilfsmaßnahmen während der
Covid-19-Krise beantragt.
Im Raum San Francisco hatten mehrere Bezirke schon zu Wochenbeginn
eine Ausgangssperre verhängt. Die meisten Schulen und viele Geschäfte
in dem Westküstenstaat wurden geschlossen. Der Bürgermeister von Los
Angeles rief am Donnerstag alle Einwohner der Millionenmetropole dazu
auf, zu Hause zu bleiben, ausgenommen für wichtige Erledigungen. Im
Großraum Los Angeles sollten Einkaufszentren, Spielplätze und andere
nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen werden. Diese örtlichen
Auflagen werden nun mit Newsoms «Stay at Home»-Anordnung auf den
ganzen Staat ausgeweitet.
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