Polizei kontrolliert auch weiterhin Läden, Restaurants und Bars

Nachtleben, Shopping, Restaurantbesuche: Das ist in Berlin wegen der
Ausbreitung des Coronavirus derzeit nicht oder nur noch eingeschränkt
möglich. Die Polizei will die Augen offen halten.

Berlin (dpa/bb) - Bis auf weiteres will die Berliner Polizei die
Kontrolle von Geschäften, Kneipen und Restaurants in Berlin
fortsetzen. Für die Einsätze stünden jeweils mehr als 100
Einsatzkräfte zur Verfügung, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag
auf Anfrage. Allein von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh
kontrollierten Beamte 154 Lokale, Bars und Läden in der Hauptstadt.
Davon seien 59 geschlossen worden. «Wir bleiben für Sie im Dienst,
bitte bleiben Sie zu Hause», twitterte die Polizei dazu.

In 97 Fällen seien Verstöße gegen die neue Verordnung, wie zu
geringer Abstand zwischen Tischen, festgestellt worden, sagte
ein Sprecher. In zwölf Fällen sei ein Ermittlungsverfahren wegen des

Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet worden.

Überwiegend sähen die Beamten der Streifendienste eine sehr große
Kooperationsbereitschaft bei den Betreibern, sagte der Sprecher.
Teils hätten sich Geschäftsleute fälschlicherweise nicht von der
Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus betroffen gesehen, darunter
ein Juwelier, der auch Bankgeschäfte macht, sowie Einzelhändler, die
neben anderen Produkten auch einige Lebensmittel im Angebot haben.

In Berlin sind Kneipen und Clubs seit Samstag geschlossen.
Restaurants dürfen seit Mittwoch nur noch bis 18.00 Uhr öffnen,
Geschäfte sind ebenfalls seit Mittwoch geschlossen. Es gibt aber
Ausnahmen für Supermärkte, Banken und eine Reihe anderer Läden.

Größtenteils scheint das Kneipen- und Restaurantverbot Wirkung zu
zeigen: Auf den Straßen der Innenstadtteile wurde es am Mittwochabend
von Stunde zu Stunde leerer. In den sonst von jungen Menschen und
Touristen belebten größeren Straßen von Neukölln, Schöneberg,
Kreuzberg und Friedrichshain waren alle Gaststätten und Restaurants
geschlossen. U-Bahnen und Busse fuhren weitgehend leer auf ihren
Strecken. Nur Spätkaufläden hatten an manchen Ecken noch geöffnet.

In der Sonnenallee in Neukölln hatten viele Imbissbetreiber die Räume
mit den Tischen abgesperrt und geschlossen. Andere verkauften Döner
und Falafel durch das Fenster zur Straße. «Nur nach draußen», stand

auf Zetteln an den Eingangstüren. Oder: «Ab 18.00 Uhr geschlossen».
Ganz wenige Imbisse ließen zunächst noch Gäste an Tischen auf dem
Bürgersteig essen. In der Potsdamer Straße sah es ähnlich aus.

Am Kottbusser Tor in Kreuzberg herrschte schon lange vor Mitternacht
weitgehend Ruhe. Auch die Lage am RAW-Gelände in Friedrichshain und
in der Umgebung des Boxhagener Platzes glich einem ruhigen Abend an
den Weihnachtsfeiertagen. Selbst viele Spätis hatten die sonst vor
dem Eingang platzierten Bierbänke weggeräumt. Schon im Lauf des
Mittwochs hatten Polizisten mehr als 130 illegal geöffnete Läden und
Geschäfte in ganz Berlin geschlossen.