Wegen Coronavirus: Lange Wartezeiten an deutsch-polnischer Grenze

Für Lastwagenfahrer ist es eine Geduldsprobe. Die Wartezeiten an der
deutsch-polnischen Grenze werden länger. Wer nicht passieren darf,
muss mit seinem Fahrzeug umkehren.

Warschau/Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Zwei Tage nach der Schließung
der Grenzen Polens zu Deutschland und anderen EU-Nachbarn wegen der
Coronavirus-Krise haben sich die Wartezeiten an den
deutsch-polnischen Übergängen am Dienstag deutlich verlängert. Vor
dem Grenzübergang Jedrzychowice an der A4 bei Görlitz gab es am
Vormittag durch die Kontrollen mehr als 18 Stunden Wartezeit, sagte
eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes am Dienstag der
Deutschen Presse-Agentur in Warschau.

In Olszyna an der A15 in der Nähe von Cottbus mussten Autofahrer
zwölf Stunden warten, ebenso lange in Swiecko an der A12 bei
Frankfurt (Oder). «Wir raten davon ab, diesen Grenzübergang
anzusteuern.» Die Maßnahmen der polnischen Beamten würden einige Zeit

in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher Bundespolizeidirektion Berlin,
Jens Schobranski. Dadurch entstehe der Rückstau.

Brandenburger Bereitschaftspolizisten unterstützten bereits
Bundespolizisten an den Übergängen im Land, sagte Mario Heinemann,
Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, auf Anfrage. Vom
Übergang Frankfurt (Oder) reiche der Rückstau bis nach Briesen, etwa
15 Kilometer weit. «An die Autofahrer wird appelliert, eine
Rettungsgasse frei zu lassen», sagte er. Im Notfall müsse die freie
Fahrt von Rettungsfahrzeugen gesichert sein.

Zudem sind nach seinen Angaben auch Helfer des DRK auf der Autobahn
unterwegs, als Ansprechpartner oder um einen Becher Tee
auszuschenken. Unter den Wartenden seien auch Familien, die wieder
nach Polen einreisen wollten. Die Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) ins
polnische Slubice dürften nur Fußgänger passieren. Sie müssten jedo
ch
eine Bescheinigung vorweisen, dass sie Pendler seien oder in Polen
leben würden.

Um eine Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am
Wochenende an den Grenzübergängen zu Deutschland, Tschechien, der
Slowakei und Litauen wieder Kontrollen eingeführt. Internationale
Flug- und Zugverbindungen wurden ausgesetzt. Polen können in ihre
Heimat zurückkehren, müssen aber für 14 Tage in Quarantäne. Auslä
nder
dagegen dürfen nur in Ausnahmefällen ins Land. Diese gelten für
Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und für
Diplomaten. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen.

Brandenburgs Europaministerin Katrin Lange (SPD) will Wartezeiten für
Berufspendler - für die Ausnahmen gelten - verhindern. «Nach wie vor
gibt es sehr viele Zeiten, die dort verbracht werden auf der
Autobahn», sagte Lange. «Wir werden heute dazu auch nochmal mit dem
polnischen Botschafter telefonieren, um entsprechende Vereinbarungen
auf den Weg zu bringen, dass insbesondere Berufspendler dort
reibungslos die Grenze passieren können.» Lange zufolge sind es
täglich 17 000 Menschen, die berufsbedingt sowohl ein- als auch
auspendeln.

In der Nacht zu Dienstag lösten polnische Grenzer in Swiecko eine
Blockade wütender Autofahrer aus Litauen auf. Laut der
Grenzschutz-Sprecherin hatten die Litauer eine Fahrbahn blockiert -
aus Protest dagegen, dass ihnen die Durchreise durch Polen verwehrt
wurde. Gemeinsam mit den polnischen Beamten versuchte ein litauischer
Konsul, den Konflikt zu lösen. Die polnische Polizei eskortierte
schließlich einen Konvoi aus 20 Bussen und Minibussen bei der
Durchfahrt durch das Land. Pkw-Fahrer und ihre Passagiere wurden
angewiesen, nach Frankfurt (Oder) zurückzukehren. Dort sollten Züge
nach Litauen für die Passagiere bereitgestellt werden. Die Pkw-Fahrer
sollen mit ihren Fahrzeugen einen Ostseehafen ansteuern und von dort
mit einer Fähre in ihre Heimat zurückkehren.

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