) Immer mehr Veranstaltungen fallen in Sachsen wegen Coronavirus aus

Als Folge des Coronavirus wird das gesellschaftliche Leben auch in
Sachsen immer mehr eingeschränkt. Am Donnerstag hagelte es Absagen
für Veranstaltungen. Betroffen sind nicht nur Kultur und
Wissenschaft, sondern auch der Sport und die Politik.

Dresden (dpa/sn) - Das Coronavirus hat das Leben auch in Sachsen
immer fester im Griff. Nachdem die Landesregierung am Mittwoch in
einem Erlass alle Veranstaltungen im Freistaat mit mehr als 1000
Besuchern untersagt hatte, hagelte es am Donnerstag Absagen. Davon
sind auch zwei Flaggschiffe sächsischer Kulturpolitik betroffen: Die
Semperoper und das Staatsschauspiel Dresden stellen zunächst bis 19.
April - also Sonntag nach Ostern - den Spielbetrieb ein, wie das
Kulturministerium am Donnerstag in Dresden mit. Die Museen sollen
vorerst grundsätzlich geöffnet bleiben, aber besondere
Hygienemaßnahmen ergreifen. Größere Veranstaltungen in den Museen
wird es aber nicht mehr geben.

«Das Gebot der Stunde ist es, die schnelle Ausbreitung des
Coronavirus zu verhindern. Gemeinsam mit den Spitzen der
Kultureinrichtungen aus meinem Geschäftsbereich haben wir uns deshalb
auf diese Maßnahmen geeinigt», erklärte Kulturministerin Barbara
Klepsch (CDU). «Die Lage ist weiterhin dynamisch, und sollte sich die
Situation weiter verschärfen, werden wir angemessen reagieren.»

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Sachsen stieg laut
Gesundheitsministerium bis Donnerstagnachmittag auf 49. Gegenüber dem
Vortag waren damit 20 Menschen mehr positiv auf das Virus Sars-CoV-2
getestet. Am Freitag wollen sich Regierungschef Michael Kretschmer
(CDU) und Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) mit den
Bürgermeistern und Landräten über das weitere Vorgehen austauschen.


Die Dresdner Philharmonie sagte sämtliche Veranstaltungen im
Konzertsaal des Kulturpalastes ab. Am Mittwochabend hatte dort noch
Comedian Torsten Sträter das Festival «Humorzone» eröffnet. Die
Regelung für den Kulturpalast soll gleichfalls zunächst bis 19. April
gelten.

Die Dresdner Musikhochschule setzte ihre Ausbildung aus. Alle bis zum
31. März geplanten Veranstaltungen wurden abgesagt. «Wir machen dies
aus vorsorgender Verantwortung gegenüber unseren Lehrenden und
Studierenden und um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern», sagte
Rektor Axel Köhler. Betroffen davon sind rund 600 Studenten und etwa
300 Lehrkräfte. Über eine endgültige Verschiebung des Semesterbeginns

soll in der kommenden Woche entschieden werden. Das Festival
«Sandstein und Musik» sagte bis Anfang April drei Konzerte ab.

Auch die «Lange Nacht der Dresdner Theater» an diesem Samstag fällt
ins Wasser. Alle im Vorfeld erworbenen Tickets könnten zurückgegeben
werden, teilte das Staatsschauspiel mit. Das Europäische Zentrum der
Künste im Festspielhaus Hellerau sagte die für diesen Freitag und
Sonntag geplante Veranstaltung «Floor on Fire - Battle of Styles» ab.
Man arbeite an einem neuen Termin, hieß es aus Hellerau. In Görlitz
verschob man das für 19. März geplante Gedenkkonzert für den unläng
st
gestorbenen Präsidenten der Kulturstiftung Sachsen, Ulf Großmann.

An der TU Dresden wurde die Frühjahrstagung der Deutschen Vereinigung
für Politikwissenschaft abgesagt. Vom 18. bis 20. März sollte es dort
um Migration gehen; Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU)
sollte an einer Podiumsdiskussion teilnehmen.

Die Volleyball-Frauen des Dresdner SC müssen ihr letztes Bundesliga-
Heimspiel am Samstag gegen den VC Wiesbaden vor leeren Rängen
bestreiten. Die Entscheidung bereite wegen des Einnahmenausfalls
sowie kurzfristiger Absagen bei Sponsoren finanziell große Sorgen,
hieß es: «Wie groß der Schaden sein wird, können wir derzeit noch
nicht beziffern», erklärte Geschäftsführerin Sandra Zimmermann.

Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus zieht auch Sachsens
Wirtschaft in Mitleidenschaft. Besonders hart trifft es durch Absagen
von Messen und Veranstaltungen das Gastgewerbe. Mehr als drei Viertel
der etwa 8500 Betriebe im Freistaat verzeichnet laut einer
Blitzumfrage des Branchenverbands Dehoga schon massive
Umsatzrückgänge.

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