Coronavirus: Zahl der Infektionen in China steigt auf über 66 000

Die chinesische Hauptstadt verordnet wegen der Lungenkrankheit eine
zweiwöchige Quarantäne für Rückkehrer. Der erste bestätigte Fall
in
Ägypten löst Sorgen über eine Ausbreitung auch in Afrika aus.

Peking (dpa) - Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle
durch das neuartige Coronavirus in China ist erneut gestiegen. Wie
Chinas Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, wurden landesweit
143 neue Todesfälle bestätigt. Damit sind nun nach offiziellen
Angaben 1523 Opfer auf dem chinesischen Festland bestätigt worden.
Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg dort um 2641 auf
66 492 Fälle. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der
Welt bislang etwa 600 Erkrankungen bestätigt. 

Chinas Hauptstadt Peking verschärfte am Freitag seine Maßnahmen im
Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit. Menschen, die nach Peking
zurückkehren, sollen sich nun für 14 Tage entweder zu Hause oder in
speziellen Zentren unter Quarantäne stellen, wie es in einer
behördlichen Mitteilung hieß. Es wurden rechtliche Konsequenzen für
diejenigen angedroht, die sich nicht an die Vorgabe halten. Dazu,
wie die Isolation durchgesetzt werden soll, gab es aber zunächst
keine näheren Angaben. 

Die Behörden hatten schon zuvor gewarnt, dass sich die auf den Namen
COVID-19 getaufte Lungenkrankheit weiter ausbreiten könnte, wenn
Migranten in diesen Tagen nach den wegen der Epidemie verlängerten
Ferien um das chinesische Neujahrsfest wieder an ihre Arbeitsplätze
zurückkehren.

Unterdessen hat das neuartige Coronavirus mit Ägypten auch das erste
Land Afrikas erreicht. Das ägyptische Gesundheitsministerium teilte
am Freitagabend in Kairo mit, betroffen sei eine ausländische Person.
Zur Nationalität machte das Ministerium keine weiteren Angaben.
Unklar blieb auch, aus welchem Land die Person nach Ägypten gereist
war. Der Patient zeige keine Krankheitssymptome und werde auf einer
Isolierstation behandelt. Bei ihren Kontaktpersonen seien Tests
negativ ausgefallen. 

Bislang war in Afrika nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) noch keine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 bekannt
geworden.

Viele Experten haben die Sorge, dass das Virus Länder mit einem
schlechten Gesundheitssystem etwa in Afrika oder Asien erreicht, wo
es schwer zu kontrollieren wäre. Dann drohe sich die Lungenkrankheit
Covid-19 dauerhaft auf der Welt einzunisten.

In Deutschland wurden bisher 16 Infektionen festgestellt - 14
Patienten wurden in Bayern behandelt, zwei in Frankfurt. Nachdem am
Donnerstag einer der bayerischen Patienten entlassen wurde, konnten
am Freitag auch die beiden Frankfurter Patienten nach Hause. «Sie
sind symptomfrei und nachweislich nicht ansteckend», teilte ein
Sprecher des Uniklinikums mit. Es bestehe keine Gefährdung für sie
oder ihre Umgebung.

Die zwei Patienten waren am 1. Februar zusammen mit 124 anderen
Menschen aus Wuhan ausgeflogen und in eine Kaserne in Germersheim zur
Quarantäne gebracht worden. Nachdem die Infektion mit Sars-CoV-2
nachgewiesen worden war, wurden die Beiden in die Uniklinik Frankfurt
gebracht.

Bei den China-Rückkehrern in der Quarantäne in Germersheim liegen
voraussichtlich am Sonntag Ergebnisse der letzten Tests vor. Sofern
diese keine Auffälligkeiten aufweisen, wird die Quarantäne am
Sonntagmittag aufgehoben, wie das rheinland-pfälzische
Gesundheitsministerium mitteilte.