Coronavirus erschwert Beziehungen der Unis zu China Von Jens Albes, dpa

Die Lungenkrankheit in Asien wirbelt auch die Pläne mancher
rheinland-pfälzischer Studenten und Wissenschaftler durcheinander.
Geplante Reisen fallen aus, Auslandsaufenthalte verkürzen sich.

Kaiserslautern/Trier (dpa/lrs) - Das neuartige Coronavirus
beeinträchtigt teils auch die Beziehungen rheinland-pfälzischer
Hochschulen mit China. «Wir hatten vier Studierende an der Hochschule
in Wuhan, die ihren Aufenthalt abbrechen mussten», sagte Parya Memar
von der Technischen Universität KAISERSLAUTERN (TUK) der Deutschen
Presse-Agentur. Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit
Covid-19 auslösen und hat in China inzwischen mehr als 1300 Menschen
das Leben gekostet. Wuhan ist die schwer heimgesuchte Millionenstadt,
in der es ausgebrochen war.

Geplante Delegationsreisen der TUK nach China seien verschoben
worden, ergänzte Memar. Bei zurückgekehrten Kollegen von dort habe
die TUK ärztliche Untersuchungen empfohlen. Infektionen seien bei
ihnen nicht festgestellt worden. Infrage steht laut der Leiterin der
Abteilung Internationale Angelegenheiten die Teilnahme der TUK an
Chinas größter Bildungsmesse im Oktober 2020. Zudem gehe sie nun
wegen «erschwerter Rahmenbedingungen» von weniger Bewerbungen
chinesischer Studenten um ein Studium in Kaiserslautern aus. Die TUK
hat laut Memar in ihrem Präsenzstudium auf dem Campus einen hohen
Ausländeranteil von 27 Prozent.

Die Universität TRIER teilte mit, dass zwei Studentinnen ihre
Aufenthalte in China abgebrochen hätten. Beiden gehe es gut. «Für
Ende März geplante Reisen nach Taiwan können nach derzeitigem Stand
stattfinden», erklärte Uni-Sprecher Peter Kuntz weiter. Im Fach
Sinologie (Chinawissenschaften) an der Uni Trier gebe es vorerst
keine Beeinträchtigungen. «Ansonsten werden Universitätsangehörige

gebeten, Empfehlungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu
beachten», ergänzte Kuntz.

Die private wirtschaftswissenschaftliche Hochschule WHU - Otto
Beisheim School of Management in VALLENDAR bei KOBLENZ lässt nach
eigener Auskunft ihre Angehörigen bis vorerst 15. März nicht nach
China reisen. «Auch alle geplanten Auslandsmodule in China werden bis
zunächst 15. März abgesagt. Danach wird je nach Entwicklung der Lage
über weitere Maßnahmen entschieden», teilte die Sprecherin Jennifer
Willms mit. Informationen von zuständigen Behörden zum Coronavirus
seien innerhalb der WHU-Gemeinschaft weitergegeben worden.

Der Johannes Gutenberg-Universität in MAINZ sind nach eigenen Angaben
vorerst keine Beeinträchtigungen ihrer Beziehungen zu China bekannt,
obwohl sie mit zwei Partneruniversitäten in der besonders vom
Coronavirus heimgesuchten Region Wuhan zusammenarbeitet. Allerdings
würden nicht alle Reisen ihrer Studenten und Wissenschaftlern zentral
erfasst.

Die Universität KOBLENZ-LANDAU teilte mit, dass womöglich eine Ende
März geplante Delegationsreise nach China abgesagt werden müsse. «Wir

beobachten die Lage», erklärte Unisprecherin Birgit Förg.