JU-Chef will Unionsnachwuchs über Kanzlerkandidaten abstimmen lassen

Berlin (dpa) - Die Junge Union (JU) wird nach Angaben ihres
Vorsitzenden Tilman Kuban per Mitgliederbefragung bestimmen, wen sie
als Unionskanzlerkandidaten unterstützten will. «Wir werden intern
eine Befragung machen, ich habe versprochen, dass ich die Mitglieder
mehr einbinden möchte», sagte der Chef der Nachwuchsorganisation von
CDU und CSU am Donnerstag in der RTL/ntv-Sendung «Frühstart». Die
Befragung solle ein Stimmungsbild aus der jungen Generation der Union
hervorbringen, erst dann würde sich die JU öffentlich hinter einen
der möglichen Kandidaten stellen.

Auf dem Parteitag im November war die Junge Union mit dem Versuch
gescheitert, in der Bundespartei einen Mitgliederentscheid über die
Kanzlerkandidatur durchzusetzen. Die Delegierten hatten dies auf
Betreiben der Parteiführung mit großer Mehrheit abgelehnt.

Kuban sagte, dass er persönlich eine enge Verbindung zu
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe. «Dass wir befreundet sind
und dass ich ihm viel zutraue, politisch gesehen, das ist mit
Sicherheit so.» Spahn gilt als einer von mehreren möglichen Anwärtern

für den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur - neben dem ehemaligen
Unionsfraktionschef Friedrich Merz, der nach Informationen der
Deutschen Presse-Agentur schon bekundet hat, CDU-Chef werden zu
wollen, und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin
Laschet.