Chinesischer Automarkt bricht im Januar ein - Coronavirus-Sorgen

Peking (dpa) - Sorgen um die Auswirkungen des Coronavirus setzen dem
ohnehin schwächelnden Automarkt in China zusätzlich zu. Im Januar
lieferten die Hersteller an die Autohändler mit 1,61 Millionen
Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr gut ein Fünftel weniger aus, wie
der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile
Manufacturers) am Donnerstag in Peking mitteilte. Das war der
stärkste Einbruch seit dem Jahresanfang 2012. Käufer mieden
Autohäuser zunehmend angesichts der Epidemie. Der CAAM schätzt, dass
der Ausbruch des Coronavirus die Autoproduktion in diesem Jahr um
eine Million Fahrzeuge mindern könnte. 2019 waren in China rund 21
Millionen Autos verkauft worden.

Schon seit rund anderthalb Jahren stockt es auf dem größten Automarkt
der Welt. Auslöser war damals der Handelsstreit zwischen den USA und
China, nun kommen zu der Unsicherheit um Zölle und die chinesische
Konjunktur weitere Probleme hinzu. Am schärfsten war der Rückgang im
Januar beim Absatz von Elektroautos. Diese werden vor allem in den
vom Virus besonders betroffenen Großstädten des Landes verkauft.

Für Mercedes-Benz, Audi, BMW, Volkswagen und Porsche ist China der
wichtigste Einzelmarkt. Bisher schlugen sich die deutschen Hersteller
gut durch die Branchenflaute. Vor allem die Premiumanbieter Daimler
und BMW konnten sich der Schwäche weitgehend entziehen, weil bei
ihren Käufern Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung keine
so große Rolle spielten wie bei den Kunden der Massenhersteller.

Der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) wollte
ebenfalls an diesem Donnerstag Zahlen vorlegen - der Verband misst
die Auslieferungen von Pkw an Privatkunden. Der PCA hatte bereits
gewarnt, das Coronavirus werde im Januar und Februar zu einem
Einbruch der Verkäufe von rund 30 Prozent führen.