Bundesinstitut hält Covid-19-Pandemie für möglich

Berlin (dpa) - Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 könnte nach
Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) international in
größerem Ausmaß um sich greifen. «Die globale Entwicklung legt nahe
,
dass es zu einer weltweiten Ausbreitung des Virus im Sinne einer
Pandemie kommen kann», heißt es in einem Bericht, den das Berliner
Institut am Mittwoch im Internet veröffentlicht hat. Davon seien
Länder mit geringen Ressourcen im Gesundheitssystem besonders stark
betroffen. «Aber auch in Ländern wie Deutschland könnte dies zu einer

hohen Belastung der medizinischen Versorgung führen», hieß es.

Die Experten schreiben auch, dass ein Aufeinandertreffen mit einem
Infizierten für Menschen in Deutschland derzeit sehr unwahrscheinlich
sei. Die Einschätzung könne sich aber jederzeit ändern. Die Situation

entwickle sich sehr dynamisch und müsse ernst genommen werden.

Aktuell empfehle man eine Strategie der Eindämmung, erklärte das RKI.
Versucht werde, Infizierte möglichst früh zu erkennen. Deren
Kontaktpersonen sollen vorsichtshalber 14 Tage in Quarantäne
verbringen. Selbst wenn nicht alle Erkrankten und ihre Kontakte
rechtzeitig gefunden würden, bewirkten diese Schritte eine
verlangsamte Ausbreitung des Erregers in der Bevölkerung, hieß es.

«Eine Erkrankungswelle in Deutschland soll hinausgezögert und deren
Dynamik abgeschwächt werden.» Ziel sei es, Zeit zu gewinnen - etwa
für Vorbereitungen und um mehr über das Virus zu erfahren. Möglichst

vermieden werden soll demnach, dass eine Covid-19- und die derzeit
auch in Deutschland laufende Grippewelle zusammenfallen. Dies könne
zu «maximaler Belastung» der medizinischen Versorgung führen, wird
befürchtet.

Das RKI verweist darüber hinaus auf viele noch offene Fragen. So
hingen die Auswirkungen einer möglichen Ausbreitung auf die
Bevölkerung hierzulande von verschiedenen Faktoren ab, die aktuell
noch nicht einzuschätzen seien.