Beamten- und Richterbund wollen Unterstützung für öffentlichen Dienst

Hannover (dpa/lni) - Nach Ansicht von Niedersächsischem Beamtenbund
(NBB) und Niedersächsischem Richterbund (NRB) muss die
Landesregierung für mehr Attraktivität im öffentlichen Dienst sorgen.

Dem Personalmangel müsse entgegengewirkt und die im Vergleich zu den
umliegenden Bundesländern schlechtere Bezahlung müsse angehoben
werden, forderten beide Berufsorganisationen am Mittwoch in Hannover.

Nach Berechnungen des NBB gehen bis 2026 knapp ein Drittel der
aktuell rund 170 000 Beamtinnen und Beamten in den Ruhestand.
Entsprechend müssten in den kommenden fünf Jahren rund 45 000 Beamte
für den öffentlichen Dienst gewonnen werden. Zugleich seien eine
Entbürokratisierung und eine bürgerfreundlichere Verwaltung
erforderlich, die auch mit weniger Personal als bisher auskomme.

Der NBB beklagte zudem einen zunehmenden Ansehensverlust des
öffentlichen Dienstes mit der Folge, dass junge Leute diesen auch
nicht mehr als einen attraktiven Arbeitgeber ansehen. Hass, Hetze und
Gewalt beträfen Polizei, Feuerwehr, Justiz und Pflegekräfte, auch
aber Beschäftigte in Verwaltungen wie der Arbeitsagentur, den
Finanzämtern oder der Sozialversicherung. Beschäftigte berichteten
zunehmend von Respektlosigkeiten und Beleidigungen bis hin zu
tätlichen Angriffen, so der NBB. Nötig seien eine konsequente
Strafverfolgung und mehr Sicherheit in öffentlichen Gebäuden.