Kreise: Kramp-Karrenbauer will kommende Woche über K-Frage sprechen

Berlin (dpa) - Die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer
will kommende Woche Gespräche mit Interessenten für ihre Nachfolge
und die Kanzlerkandidatur sprechen. Ein entsprechender Bericht der
«Rheinischen Post» wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch aus
CDU-Kreisen bestätigt. Einen genauen Termin gebe es noch nicht. Als
mögliche Bewerber gelten neben Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
Armin Laschet Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Als wahrscheinlich galt nach diesen Informationen, dass sich
Kramp-Karrenbauer am Wochenende am Rande der Münchner
Sicherheitskonferenz mit CSU-Chef Markus Söder trifft. Einen
bestimmten Termin gebe es aber noch nicht.

Für die Wahl des Parteivorsitzenden und zur Bestimmung des
Kanzlerkandidaten wird demnach ein zeitnaher Sonderparteitag ins Auge
gefasst. Für die Einberufung eines Parteitags ist ein Beschluss des
CDU-Bundesvorstands nötig. Zu seiner nächsten regulären Sitzung kommt

das Gremium am 24. Februar zusammen, dem Rosenmontag.

Ein solcher Sonderparteitag könnte nach den Regeln der CDU frühestens
acht Wochen nach dem Beschluss stattfinden - das wäre in der zweiten
Aprilhälfte. Es wird in der Partei damit gerechnet, dass ein
Sonderparteitag im Mai oder Juni stattfinden könnte. Derzeit sucht
die Partei bereits nach Hallen, die für einen solchen Parteitag zur
Verfügung stehen könnten. Beim regulären Bundesparteitag im Dezember

in Stuttgart soll es trotzdem bleiben - dort will die Partei ihr
neues Grundsatzprogramm beschließen.

Merz bekundete seine Bereitschaft, sich auch einer nicht bindenden
Befragung aller rund 400 000 CDU-Mitglieder zu stellen. Bei einer
Veranstaltung am Dienstag in Magdeburg hatte er gesagt, von einem
verbindlichen Mitgliederentscheid halte er «überhaupt nichts». Der
«Bild»-Zeitung sagte sein Sprecher anderentags: «Friedrich Merz ist
nicht grundsätzlich gegen eine Beteiligung der Parteimitglieder durch
eine Mitgliederbefragung. Die endgültige Entscheidung muss aber auf
einem Bundesparteitag der CDU getroffen werden.»