Neuartige Lungenerkrankung aus China hat Namen erhalten: Covid-19

Genf (dpa) - Die neuartige Lungenerkrankung aus China hat einen
eigenen Namen bekommen. Sie werde nun Covid-19 genannt, sagte der
Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom
Ghebreyesus, am Dienstag in Genf. Zugleich erhielt auch das neue
Coronavirus einen eigenen Namen: Sars-CoV-2.

Der Namensgeber des Erregers, die Coronavirus-Studiengruppe des
Internationalen Komitees zur Taxonomie von Viren (International
Committee on Taxonomy of Viruses) bezieht sich mit dem Namen
Sars-CoV-2 auf die sehr enge Verwandtschaft zum Sars-Virus Sars-CoV,
an dem 2002/2003 Hunderte Menschen gestorben waren. Die Viren sind
Experten zufolge Varianten ein und derselben Virusart.

Der zunächst vorläufig 2019-nCoV genannte Erreger Sars-CoV-2 zählt zu

den Coronaviren. Sieben Vertreter dieser Gruppe verursachen beim
Menschen Atemwegserkrankungen. Von dreien - Sars-CoV-2 eingerechnet -
ist bekannt, dass sie mitunter schwere Symptome auslösen. Beim
ebenfalls aus China stammenden Sars-Virus wurden 2002/2003 rund 8000
Fälle bekannt, etwa 800 Menschen starben. Sars steht für Schweres
Akutes Atemwegssyndrom. 2012 tauchte in Vorderasien das Virus
Mers-CoV auf. Mers steht für Middle East Respiratory Syndrome. Dieses
Coronavirus ist weniger ansteckend, aber aggressiver: Von rund 2500
Infizierten bis Ende 2019 starben über 860 - etwa jeder dritte.

Der von der Studiengruppe genannte neue Name Sars-CoV-2 sei
maßgeblich für die künftige wissenschaftliche Bezeichnung auch
in Studien, sagte John Ziebuhr von der Universität Gießen. Er ist
einer der Hauptautoren des Fachartikels zur Namengebung, der zunächst
auf dem Server BioRxiv veröffentlicht wurde.