WHO-Chef mahnt bei Coronavirus-Ausbruch internationale Solidarität an

Genf (dpa) - Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die
Welt angesichts des in China grassierenden neuen Coronavirus zur
Solidarität aufgerufen. «Es geht jetzt nicht um Publikationen,
Patente und Profite», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag
zum Auftakt eines Expertengipfels in Genf. «Jetzt geht es darum, den
Ausbruch zu stoppen und Leben zu retten. Mit Ihrer Unterstützung
können wir das hinbekommen.»

In Genf tagen bis Mittwoch Experten aus aller Welt, um die
Erforschung des Virus voranzubringen und möglichst die Grundlage zur
Entwicklung eines Impfstoffs zu legen. Die weltweit führenden
Fachleute wollen sich in den zwei Tagen unter anderem mit Therapien,
der möglichen Quelle des Virus und seiner Übertragbarkeit befassen.

Der Ausbruch sei ein Test für die politische Solidarität: zu sehen,
ob die Welt diesen gemeinsamen Feind über Grenzen und Ideologien
hinweg bekämpfen könne. Ein Test für die finanzielle Solidarität: o
b
die Welt jetzt genügend in den Abwehrkampf investiere. Und es sei ein
Test der wissenschaftlichen Solidarität: ob die Welt zusammenkommen
könne, um gemeinsam Antworten auf gemeinsame Probleme zu finden.

Tedros bezeichnete den Ausbruch als «Notlage für China, aber auch
eine ernsthafte Bedrohung für den Rest der Welt». Kollegen in China,
die per Videolink zugeschaltet waren, sagte Tedros: «Wir stehen Ihnen
bei, wir wünschen Ihnen Mut, Geduld, Erfolg und gute Gesundheit in
dieser Situation mit ihren extrem schwierigen Umständen.»