Weniger Touristen aus China - Teilweise deutlicher Rückgang

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutschland-Tourismus bekommt die Folgen
des Coronavirus inzwischen deutlicher zu spüren. Nach Angaben der
Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zeichnet sich in verschiedenen
Städten und bei touristischen Sehenswürdigkeiten ein zum Teil klarer
Rückgang chinesischer Besucher ab. Peking hat Reisebeschränkungen
verhängt, Veranstalterreisen aus dem Land wurden gestoppt. Zudem
haben verschiedene Fluggesellschaften ihre Verbindungen von und nach
China eingestellt. Die Folgen für den Deutschland-Tourismus lassen
sich der DZT zufolge aktuell noch nicht genau beziffern.

Den Angaben zufolge kommen im Januar und Februar vergleichsweise
wenig Reisende aus China nach Deutschland. Nur etwa sechs Prozent des
jährlichen Übernachtungsvolumens entfielen auf diese Monate.
Hauptreisezeit ist der Sommer. Allerdings rechnet die Branche auch in
den nächsten Wochen mit spürbaren Rückgängen.

Die DZT verwies auf eine Analyse des Marktbeobachtungsunternehmen
Forwardkey. Danach sind die Vorausbuchungen für Flüge von China nach
Deutschland seit Januar stark eingebrochen. Für Februar wurde ein
Minus von gut 50 Prozent und für März von etwa 49 Prozent verzeichnet
(Stand 2. Februar). Die Branche hofft auf Nachholeffekte, wie es sie
in der Vergangenheit nach Abflauen von vergleichbaren Epidemien gab.

Deutschland zählte zuletzt etwa drei Millionen Übernachtungen von
Gästen aus China im Jahr. Das entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent
und Platz zwölf im Ranking ausländischer Reisender. Und sie lassen
viel Geld in Deutschland. «Das hohe Ausgabeverhalten der Chinesen mit
einem Umsatz von sechs Milliarden Euro 2018 spiegelt die
wirtschaftliche Bedeutung für den Einzelhandel und die Tourismus- und
Freizeitindustrie im Reiseland Deutschland wider», erläuterte
DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer. Beliebteste Großstädte bei
Reisenden aus China sind der DZT zufolge München, Frankfurt, Berlin
und Köln.