Großteil der Frauen ist mit Brustgröße unzufrieden - mit Folgen

Cambridge (dpa) - Die meisten Frauen sind unzufrieden mit der Größe
ihrer Brüste - mit möglicherweise negativen Folgen für die Gesundheit

und das psychische Wohlbefinden. Das schreibt ein internationales
Forscherteam im Fachblatt «Body Image». Demnach hätten global gesehen

knapp die Hälfte (48 Prozent) der Frauen gerne eine größere
Oberweite. Fast einem Viertel (23 Prozent) wären kleinere Brüste
lieber. Rund jede dritte Frau ist mit ihrem Busen zufrieden.

Um der weit verbreiteten Unzufriedenheit zu begegnen, brauche es
soziale und politische Initiativen, die «patriarchale Strukturen
infrage stellen, die den Wert von Frauen an ihre physische
Erscheinung knüpfen», heißt es in der Studie.

Für die Untersuchung wurden mehr als 18 500 Frauen in 40 Ländern
befragt. Das Durchschnittsalter lag bei 34 Jahren. In Deutschland
wurden knapp 400 Frauen befragt: 54 Prozent hätten gerne einen
größeren Busen, 20 Prozent einen kleineren, 26 Prozent sind
zufrieden.

Als besorgniserregend bewerteten die Forscher, dass mit ihrer
Brustgröße unzufriedene Frauen auch angaben, weniger nach
Veränderungen in ihrem Brustgewebe zu tasten. «Brustkrebs ist die
Krebsart, die weltweit bei Frauen am häufigsten zum Tod führt, und
die geringe Überlebensrate wird mit einer niedrigen Wahrnehmung der
eigenen Brüste in Verbindung gebracht», sagte der leitende
Wissenschaftler Viren Swami von der Anglia Ruskin University in
Großbritannien einer Mitteilung zufolge. Auch das allgemeine
Wohlbefinden und die Zufriedenheit über das eigene Äußere seien bei
diesen Frauen geringer.

Die Vorstellungen über die ideale Brustgröße unterscheiden sich der
Studie zufolge von Land zu Land. Frauen in Indien, Pakistan, Ägypten,
dem Libanon und Großbritannien definierten den idealen Busen am
größten im internationalen Vergleich. In Japan, den Philippinen,
Deutschland, Österreich und Malaysia hingegen wurden vergleichsweise
kleinere Brüste als wünschenswert bezeichnet.

Insgesamt weise die Studie aber darauf hin, dass das Ideal eines
mittleren bis großen Busens inzwischen ein weltweites Phänomen sei,
hieß es in der Mitteilung.