Coronavirus: Zahl neuer Infektionen in China steigt weiter

Zwei Tage in Folge war der Anstieg neuer Erkrankungen leicht
zurückgegangen. Doch jetzt gibt es wieder mehr neue Fälle im
Vergleich zum Vortag. Deutschland will am Wochenende weitere
Staatsbürger aus der schwer betroffenen Stadt Wuhan holen.

Peking (dpa) - Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten
durch das neuartige Coronavirus ist in China erneut schnell
gestiegen. Bis Samstag kletterte die Zahl der Patienten, bei denen
das Virus nachgewiesen wurde, innerhalb eines Tages um 3399 auf 34
546. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking mit.

Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen nahm damit im Vergleich
zum Vortag wieder zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Tagen
leicht zurückgegangen war. Auch die Zahl der Toten legte erneut
deutlich um 86 auf 722 zu. Allein die besonders schwer betroffene
Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Metropole Wuhan
ausgebrochen war, meldete 81 neue Todesopfer. Außerhalb von
Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern
über 270 weitere Fälle, davon 14 in Deutschland.

Am Wochenende möchte die Bundesregierung weitere Deutsche mit einigen
Angehörigen aus Wuhan zurückholen. Es gebe dort «einzelne Personen»
,
die sich erst nach dem Rückholflug am vergangenen Samstag gemeldet
oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft hätten, hieß es aus
dem Auswärtigen Amt am Donnerstagabend. «Wir bemühen uns intensiv
darum, auch diesen Personen eine Ausreise zu ermöglichen.» Insgesamt
sollen etwa 20 Menschen nach Deutschland kommen. Möglicherweise
können sie mit einer größeren Gruppe von Briten ausfliegen. Sie
sollen laut «Spiegel» in einer Klinik in Berlin-Köpenick in
Quarantäne kommen.

Wegen der neuen Lungenkrankheit hatte die Bundeswehr bereits Anfang
Februar Deutsche und ihre Angehörige mit einer Sondermaschine aus der
stark vom Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan zurückgeholt. Rund
120 Passagiere des Fluges sind seit ihrer Rückkehr in einer Kaserne
im pfälzischen Germersheim in Quarantäne. Bei zwei Passagieren war
das Virus festgestellt worden. 

Die Isolation ist auch deshalb nötig, weil die Erkrankung bis zu zwei
Wochen nach der Infektion ausbrechen kann.

Unterdessen ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten
Personen an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes
im japanischen Yokohama um 3 auf 64 gestiegen. Das teilte das
japanische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Eine Person befinde
sich in einem kritischen Zustand. Neben den bisher bekannten Fällen
seien zwei Amerikaner und ein Chinese positiv getestet und in
Krankenhäuser gebracht worden. Die Quarantäne der «Diamond Princess
»
mit rund 3700 Passagieren und Crew-Mitgliedern gilt laut japanischen
Behörden vorläufig bis 19. Februar.