Gesundheitsministerium sieht Chancen für Mittelrhein-Klinik

Mainz (dpa/lrs) - Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium
zeigt sich zuversichtlich, dass die Finanzkrise des
Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) überwunden werden kann. «Für

die weitere konkrete Entwicklung des GKM gibt es verschiedene
Optionen bis hin zum Einstieg eines starken Partners», erklärte das
Ministerium am Donnerstag in Mainz. Die angespannte Lage könne
abgewendet werden, verbunden mit der Chance auf eine tragfähige
Neuausrichtung des Krankenhauses. Die gesundheitliche Versorgung der
Menschen in der Region werde unabhängig von der weiteren Entwicklung
am GKM weiterhin gewährleistet sein. «Das Gesundheitsministerium wird
die weiteren Prozesse eng begleiten und unterstützen.»

Das Unternehmen mit nahezu 4000 Beschäftigten hatte am Vortag
erklärt, in einer «schwierigen finanziellen Situation» zu stecken. Es

sei entschieden worden, die Kreditlinie bei den finanzierenden Banken
zu erweitern. Die sechs Gesellschafter des Unternehmens prüften
zudem, kurzfristig zusätzliche finanzielle Mittel als Darlehen oder
Kapitaleinlage zur Verfügung zu stellen. Exakte Summen wurden nicht
genannt.

Das Klinikum hat fünf Standorte, zwei in Koblenz sowie in Mayen,
Boppard und Nastätten. Gesellschafter sind die Stadt Koblenz, der
Kreis Mayen-Koblenz sowie kirchliche Organisationen.

Hintergrund der Probleme seien vor allem die ungünstigen
Rahmenbedingungen auf Bundesebene, erklärte das
Gesundheitsministerium. Dazu zähle insbesondere das DRG-Erlössystem
mit seinen diagnosebezogenen Fallpauschalen. «Die finanziellen
Schwierigkeiten zeigen folglich erneut den Reformbedarf in der
Vergütung von Krankenhausleistungen auf», erklärte das Ministerium.