Ermittlungen gegen Pflegerin wegen versuchter Tötung

Saarbrücken (dpa) - Wegen des Verdachts der versuchten Tötung in drei
Fällen am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg ermittelt
die Staatsanwaltschaft gegen eine Intensivpflegerin. Die Frau werde
verdächtigt, «medizinisch nicht indizierte Medikamente» verabreicht
zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Saarbrücken
mit. Im Januar war es bei drei Patienten auf der Intensivstation der
Lungenklinik «zu unerwarteten, medizinisch nicht erklärbaren» und
teils «lebensbedrohlichen Verschlechterungen des jeweiligen
Gesundheitszustandes» gekommen.

Die 34 Jahre alte deutsche Pflegerin sei zum Zeitpunkt der
Verschlechterung den jeweiligen Patienten zugeteilt gewesen. Eine
Blutprobe bei einem Patienten habe ergeben, dass er nicht verordnete
Medikamente bekommen hatte. Die Frau hat laut Staatsanwaltschaft die
Beschuldigung zurückgewiesen. Zuvor hatte die «Saarbrücker Zeitung»

(Donnerstag) darüber berichtet.

Seit mehreren Monaten laufen zudem bei der Staatsanwaltschaft
Ermittlungen wegen fünffachen Mordes und zweifachen Mordversuchs
gegen einen Krankenpfleger, der in der SHG-Klinik in Völklingen
beschäftigt war. Der Deutsche soll Patienten nicht verordnete
Notfallmedikamente gegeben haben, um diese in Lebensgefahr zu
bringen. Anschließend habe er versucht, sie zu reanimieren.