Zahl der Grippefälle im Südwesten steigt deutlich

Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg ist die Zahl der
Grippefälle in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Bis zum
Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt (LGA) mehr als 6430 Fälle
gemeldet, wie das Amt mitteilte. Das seien mehr als doppelt so viele
wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zuerst hatten die
«Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» über die Zuna
hme
berichtet. Vor knapp zwei Wochen waren 2113 Fälle gemeldet worden.

Nach Angaben der Zeitungen sind bisher nachweisbar zwölf Menschen in
Baden-Württemberg an der Influenza gestorben. Influenza-Erkrankungen
gibt es laut LGA in allen Stadt- und Landkreisen.

Die Grippefälle müssen dem Landesgesundheitsamt gemeldet werden, wenn
das Virus im Labor nachgewiesen wurde. Das Regierungspräsidium
Stuttgart geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Erkrankungen und
auch der Sterbefälle deutlich höher liegt. Die Grippesaison beginnt
demnach im Oktober. Ihren Höhepunkt erreicht sie im Februar und März.

Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hatte zuletzt dazu aufgerufen,
angesichts der Debatte über die neue Lungenkrankheit aus China die
normale Grippe nicht aus dem Blick zu verlieren. «Influenza ist
wesentlich aggressiver, und die Ansteckungsgefahr beim
Nichtimpfschutz ist wesentlich größer», hatte er gesagt. «Wir haben

wesentlich mehr Sterbefälle bei Influenzazeiten, als wir das bei
dieser Form haben werden», sagte er mit Blick auf das Coronavirus.