Kein Coronavirus im Südwesten - neun Menschen vorsorglich zu Hause

Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg ist nach wie vor keine
Ansteckung eines Menschen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt
worden. Das sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Mittwoch im
Landtag in Stuttgart. Allerdings blieben vorsorglich neun Menschen
für einen Zeitraum von 14 Tagen alleine zu Hause, weil sie Kontakt zu
einer infizierten Person in Bayern gehabt hätten. Bis zu 14 Tage
dauert es, bis die Krankheit nach einer Ansteckung ausbricht.

Lucha betonte noch einmal, dass Baden-Württemberg für einen möglichen

Ausbruch der Krankheit gut vorbereitet sei. Bislang sind zwölf
Erkrankte in Deutschland bekannt, darunter zehn im benachbarten
Bayern. In China kletterte die Zahl der Patienten mit der neuen
Lungenkrankheit um 3887 auf 24 324, wie die Gesundheitskommission in
Peking berichtete. Die Zahl der Toten stieg dort auf 490.

Im Landtag in Stuttgart bezweifelten Teile der Opposition allerdings,
dass Baden-Württemberg für den Ausbruch der Krankheit wirklich gut
vorbereitet ist. FDP-Gesundheitsexperte Jochen Haußmann fragte: «Wie

sähe es denn im Falle einer Pandemie mit Isolationskapazitäten aus?
Hier ist mehr als ein Fragezeichen erlaubt.» Der öffentliche
Gesundheitsdienst im Südwesten sei personell völlig unterbesetzt.
«Aber genau dieser ist auch für den Gesundheitsschutz zuständig.»


Die AfD-Abgeordnete Christina Baum warf der grün-schwarzen
Landesregierung beim Thema Coronavirus Verharmlosung vor. Fakt sei,
dass die Bevölkerung tief verunsichert sei. Es sei auch an der Zeit,
über die vielen Krankenhausschließungen in Deutschland nachzudenken.