Neue Runde der Tarifgespräche: Mehr als 3000 Uni-Ärzte protestieren

Hannover (dpa) - Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte haben bundesweit

gegen die Arbeitsbedingungen an Universitätskliniken demonstriert.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund zählte am Dienstag bei einer
zentralen Veranstaltung in Hannover etwa 4000 Teilnehmer, die meisten
in weißen Kitteln. Dazu trugen sie Schilder mit Aufschriften wie «Ich
bin sauer», «Mama, warum wohnst du im Klinikum?» oder «Nach müde

kommt blöd». Die Polizei sprach von 3000 Teilnehmern.

Zu der Kundgebung und einem ganztägigen Warnstreik hatte die
Gewerkschaft aufgerufen, um den Druck auf die Tarifgemeinschaft
deutscher Länder (TdL) zu erhöhen. Die Gespräche der beiden
Tarifpartner gingen am Dienstag in die dritte Runde.

Die Verhandlungen laufen seit Anfang November. Bisher hätten die
Länder keine Bereitschaft gezeigt, die Arbeitsbedingungen zu
verbessern, sagte Marburger-Bund-Vize Andreas Botzlar. Die
Gewerkschaft fordert unter anderem sechs Prozent mehr Gehalt, eine
Begrenzung der Bereitschaftsdienste und Dienst an maximal zwei
Wochenenden im Monat.

Insgesamt waren rund 20 000 Ärztinnen und Ärzte an 23
Universitätskliniken in Deutschland zum Warnstreik aufgerufen. So
beteiligten sich etwa auch in Lübeck und Kiel mehrere Hundert Ärzte
und Pflegekräfte an den Streiks. Die Notdienstversorgung in den
Kliniken war laut Marburger Bund sichergestellt.