Deutsche aus Virus-Gebiet auf dem Weg nach Frankfurt

Die aus dem chinesischen Ausbruchsgebiet des Coronavirus
ausgeflogenen Deutschen werden am Frankfurter Flughafen erwartet.
Ihre Reise nahm eine andere Route als geplant.

Frankfurt/Germersheim (dpa) - Der Frankfurter Flughafen und die
Behörden in Hessen und Rheinland-Pfalz bereiten sich auf die Ankunft
einer Bundeswehrmaschine mit deutschen Passagieren aus dem
chinesischen Coronavirus-Gebiet vor. Die Maschine nahm auf dem Weg
dorthin eine andere Route als geplant, da sie nicht in Moskau
zwischenlanden durfte. Stattdessen sei der Flieger nach Helsinki
umgeleitet worden, sagte Verteidigungsministerin Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) am Samstag in Bonn. Erwartet wurde, dass die
Maschine am Nachmittag in Frankfurt eintrifft.

Man sei sicher in Helsinki gelandet, twitterte die Luftwaffe. Die
Crew werde gewechselt und die Maschine vor dem Weiterflug nach
Frankfurt aufgetankt. Der Airbus A310 mit deutschen Staatsbürgern und
Familienangehörigen an Bord war in der Nacht in der besonders vom
Ausbruch des neuen Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan
gestartet. Nach Angaben der Behörden sind weder Erkrankte noch
Verdachtsfälle in der Maschine.

Nach der Ankunft am Frankfurter Flughafen sollen die Menschen schon
an Bord von Medizinern begutachtet und befragt werden. Danach werden
sie in ein sogenanntes Medical Assessment Center gebracht - eine
umgewidmete Sporthalle, in der Feldbetten und Untersuchungsräume
bereitstehen. Dort sollen sie erneut untersucht und betreut werden.
Sollte dabei jemand Symptome zeigen, werde er in die Frankfurter
Universitätsklinik in eine Isolierstation gebracht, heißt es vom
Frankfurter Gesundheitsamt. Danach sollen die Rückkehrer zu einem
Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Germersheim gebracht
werden, wo sie für zwei Wochen in Quarantäne bleiben müssen.

Dort sieht man sich gut vorbereitet: In der Südpfalz-Kaserne in
Germersheim würden die «Menschen, die einiges durchgemacht haben»,
eine gute und angemessene Betreuung erhalten, sagte die
rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine
Bätzing-Lichtenthäler am Samstag. «Ich hoffe, dass alle nach zwei
Wochen gesund zu ihren Freunden und Familien zurückkehren können»,
betonte die SPD-Politikerin. In der Kaserne stehen insgesamt 128
Zimmer in einem bisher unbewohnten Gebäude auf dem Areal bereit.