Keine Landung in Moskau - Unionspolitiker: «Unfreundlicher Akt»

Berlin (dpa) - Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul hat die von
Moskau nicht erteilte Landegenehmigung für ein Bundeswehr-Flugzeug
mit Rückkehrern aus China an Bord scharf kritisiert. Der
CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag: «Das war
ein unfreundlicher Akt, der sich nicht wiederholen sollte.
Zivilisierte Staaten sollten in humanitären Notlagen
zusammenarbeiten. Russland war offenbar die Abweisung einer deutschen
Militärmasche wichtiger als die Bereitschaft zur Hilfeleistung in Not
geratener Menschen. Das spricht Bände.» Wadephul ist in der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig für Außen- und
Verteidigungspolitik.

Das Bundeswehr-Flugzeug mit Rückkehrern aus China an Bord hat am
Samstag nicht wie ursprünglich geplant in Moskau zwischenlanden
dürfen. Stattdessen sei der Flieger nach Helsinki umgeleitet worden,
um die Crew auszutauschen und zu tanken, sagte
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Bonn.
«Wir haben die Überfluggenehmigung gehabt und auch die
Landegenehmigung war in Aussicht gestellt. Das hat sich jetzt anders
entwickelt.» Die Maschine mit deutschen Staatsbürgern und
Familienangehörigen an Bord war in der Nacht in der besonders vom
Ausbruch des neuen Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan gestartet.