Ministerin: Keine Landegenehmigung in Moskau für China-Rückkehrer

Bonn (dpa) - Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat
bestätigt, dass das Flugzeug der Bundeswehr mit Rückkehrern aus China
an Bord nicht in Moskau zwischenlanden durfte. Die CDU-Politikerin
sagte am Samstag in Bonn, eine zugesagte Landegenehmigung sei nicht
gegeben worden, stattdessen sei die Crew in die finnische Hauptstadt
Helsinki umgeleitet worden. Moskau habe dies offiziell mit mangelnden
Kapazitäten am Flughafen erklärt. Das Verteidigungsministerium wolle
mit dem Auswärtigen Amt klären, was mögliche weitere Gründe seien.
In
Helsinki sei die Maschine aufgetankt und die Crew ausgewechselt
worden.

Die Maschine mit deutschen Staatsbürgern und Familienangehörigen an
Bord war in der Nacht in der besonders vom Ausbruch des neuen
Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan gestartet und sollte nach der
Zwischenlandung am Nachmittag in Frankfurt/Main ankommen. Laut
Flughafenbetreiber Fraport sollte die Maschine gegen 13.40 Uhr in
Helsinki starten. Sie werde frühestens um 15.50 Uhr in Frankfurt
landen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, die betroffenen Menschen
im Flieger seien alle symptomfrei. «Es kehren Gesunde zu uns nach
Deutschland zurück.» Zum Schutz der Betroffenen und der Bevölkerung
sei es aber wichtig, dass sichergestellt werde, dass sich niemand
infiziert habe. «In Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass der Staat
funktioniert.»

Nach der Ankunft am Frankfurter Flughafen sollen die Menschen von
Medizinern begutachtet und befragt werden. Sollte jemand Symptome
zeigen, werde er in die Frankfurter Universitätsklinik in eine
Isolierstation gebracht. Danach sollen die Rückkehrer zu einem
Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Germersheim gebracht
werden, wo sie für zwei Wochen in Quarantäne bleiben müssen.