Novartis reagiert auf Streit um sehr teures Medikament Zolgensma

Berlin (dpa) - In der Diskussion um ein rund zwei Millionen Euro
teures Medikament gegen Muskelschwund reagiert der Hersteller
Novartis auf Appelle des Bundesgesundheitsministeriums und von
Krankenkassen. Diese hatten Ende November an den Pharmakonzern
appelliert, das Mittel Zolgensma an Kinder unter zwei Jahren mit
Spinaler Muskelatrophie (SMA) befristet kostenlos abzugeben. Die
Novartis-Tochter Avexis bot nun an, vor der Zulassung in Europa mit
den Kassen Regelungen zu einer Nachvergütung zu treffen. Novartis
erwartet eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur
(EMA) in der ersten Jahreshälfte 2020.

Seit Mai ist Zolgensma in den USA für Kinder bis zwei Jahre
zugelassen. Sollte das Mittel vor einer europäischen Zulassung aus
den USA importiert werden, müssten die Krankenkassen zunächst
allenfalls einen «nominellen Betrag von 10 Euro» zahlen, heißt es in

dem Vorschlag. Erst nach einem abgeschlossenen
Nutzenbewertungsverfahren werde dann der mit den Kassen vereinbarte
Erstattungsbetrag fällig. Sollte die EMA das Präparat nicht zulassen,
entfalle die Erstattung, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen
Presse-Agentur dpa vorliegt.

Mit einem Preis von etwa 2,1 Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro) in
den USA ist Zolgensma eines der teuersten Medikamente. Eine einmalige
Dosis soll Kindern mit Spinaler Muskelatrophie helfen. Mit dieser
Krankheit kommt etwa eines von 10 000 Neugeborenen zur Welt. Auslöser
ist ein Gendefekt, der dazu führt, dass die Nerven im Rückenmark die
Muskeln nicht ausreichend versorgen. Bei der schwersten Verlaufsform
sterben die Kinder unbehandelt meist innerhalb der ersten zwei
Lebensjahre an Atemschwäche. In Deutschland werden nach Angaben von
Novartis pro Jahr etwa 50 Kinder mit der schwersten Form der
Erkrankung (SMA Typ 1) geboren.

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