Minister Spahn: Neues Versorgungsangebot für psychisch Schwerkranke

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ein besseres
Versorgungsangebot für psychisch schwerkranke Patienten angekündigt.
«Dafür werden Netzwerke aufgebaut, die sie auffangen und ihnen durchs
System helfen», sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe. In diesen Netzen sollen Psychotherapeuten,
Psychiater, Hausärzte und andere beteiligte Berufsgruppen
zusammenwirken. Die Änderung ist dem Bericht zufolge mit den
Koalitionsfraktionen von Union und SPD abgestimmt und soll in der
nächsten Woche vom Bundestag zusammen mit der Reform der
Psychotherapeutenausbildung verabschiedet werden.

Geplant ist, dass betroffenen Patienten über die ärztlichen
Terminservicestellen Therapieplätze vermittelt werden, hieß es. Dazu
soll es feste Kontingente im Rahmen der neuen vernetzten Versorgung
geben. Ärzte und Therapeuten, die sich beteiligen, bekommen eine
gesonderte Vergütung. Vorgesehen ist dem Bericht zufolge, dass der
Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten und Krankenkassen die
Einzelheiten der neue Versorgungsrichtlinie bis Ende 2020 festlegt.

Zudem werden die Beratungsstellen für Krebspatienten künftig von den
Krankenkassen mit finanziert, wie Spahn der «Bild»-Zeitung (Samstag)
sagte. Bisher leben die rund 150 Einrichtungen dem Bericht zufolge
von Spendeneinnahmen. Für die Patienten hat das demnach kaum
Auswirkungen, da für sie die Beratungen ohnehin kostenlos sind; den
Trägern der Einrichtungen entstanden bisher aber Kosten von rund 21
Millionen Euro im Jahr. Die Neuregelung wird ebenfalls mit dem Gesetz
zur Psychotherapeuten-Ausbildung im Bundestag verabschiedet.