Krankenkasse: Ältere Kinder seltener bei Vorsorgeuntersuchungen

Stuttgart (dpa/lsw) - Mit steigendem Alter ihrer Kinder nehmen Eltern
Vorsorgeuntersuchungen für den Nachwuchs seltener in Anspruch. Das
geht aus einer Auswertung der Versichertendaten der
AOK Baden-Württemberg hervor. So wurden im Jahr 2017 noch sämtliche
bei der AOK versicherten Babys zur Untersuchung U4 gebracht. Zur
Untersuchung U8, die bei Kindern im Alter von vier Jahren ansteht,
kamen nur noch 80 Prozent, wie die Krankenkasse am Donnerstag
mitteilte.

Bei den insgesamt zehn Vorsorgeuntersuchungen - die letzte steht mit
etwa fünf Jahren an - prüfen Ärzte den Gesundheitszustand und die
altersgemäße Entwicklung - beispielsweise ob Kinder gut sehen, hören

oder sprechen können. Nach Angaben der AOK sollen Verdachtsfälle
rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden können. Die Kosten
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.

Die Untersuchungen sind nach dem Kinderschutzgesetz Baden-Württemberg
verpflichtend. Ob Erziehungsberechtigte dieser Pflicht nachgekommen
sind, prüfen die Gesundheitsämter nach Angaben des Sozialministeriums
bei der Einschulungsuntersuchung. Versäumte Untersuchungen müssen
nachgeholt werden. Entweder übernimmt diese das Gesundheitsamt oder
sie findet bei einem Arzt statt und das Landratsamt trägt die Kosten,
so eine Sprecherin des Ministeriums.

Vorsorgeuntersuchung für Teenager zwischen 13 und 14 Jahren haben
2017 noch 43 Prozent der Versicherten wahrgenommen - 2013 waren es
noch knapp 52 Prozent.