Von der Steinzeit bis heute: Die Pest ist noch da - Sonderausstellung

Herne (dpa/lnw) - Pest, Schwarzer Tod, Geißel der Menschheit - mit
der Seuche, die seit der Antike in großen Pandemien mehr als 100
Millionen Todesopfer weltweit forderte, beschäftigt sich das Museum
für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in
Herne in einer Sonderausstellung. Schon in der Jungsteinzeit trat die
Pest auf und verschonte keine Epoche der Menschheitsgeschichte. Bis
heute ist sie nicht endgültig verschwunden. Auf der Insel Madagaskar
vor der Küste Ostafrikas gilt die inzwischen heilbare Pest weiterhin
als nicht vollständig ausgerottet.

Die Schau zeichnet mit elf Themenbereichen ein faszinierendes und
dramatisches Bild von mehr als 3000 Jahren Pest-Geschichte und
beschäftigt sich zudem mit der psychologischen Wirkung der Krankheit.
«Wir zeigen auch den sozialen Umgang mit ansteckenden Krankheiten und
das menschliche Verhalten im Angesicht von existenziellen
Bedrohungen», sagte LWL-Direktor Matthias Löb am Mittwoch. Etwa die
Diskussion um eine Impfpflicht zeige den Gegenwartsbezug.

300 archäologische und kulturgeschichtliche Exponate aus aller Welt
sind in der Ausstellung zu sehen, darunter ein echtes, aber
abgetötetes Pest-Bakterium unter dem Mikroskop. Die Sonderausstellung
dauert bis zum 10. Mai 2020.