Baden-Württemberg will wegen Fehlbildungen Krankenhäuser befragen

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach einer Häufung von Handfehlbildungen bei
Neugeborenen in einer Klinik in Nordrhein-Westfalen startet
Baden-Württemberg eine landesweite Umfrage bei Krankenhäusern. Der
Schritt sei mit anderen Bundesländern abgestimmt, sagte ein Sprecher
des Sozialministeriums in Stuttgart am Dienstag. Die
Gesundheitsressorts der Bundesländer und das
Bundesgesundheitsministerium hatten sich dem Sprecher zufolge am
Dienstagmorgen bei einer Telefonschaltkonferenz auf dieses Vorgehen
verständigt.

Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (Stuttgart) werde
auf Grundlage eines nordrhein-westfälischen Fragebogens Daten in den
Krankenhäusern des Landes erheben, die eine Geburtsabteilung haben.
Gezielt soll geprüft werden, ob dort seit 2017 ähnliche Fehlbildungen
aufgefallen sind.

Im Gelsenkirchener Sankt Marien-Hospital Buer waren in zwölf Wochen
drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden. «Das mehrfache
Auftreten jetzt mag auch eine zufällige Häufung sein. Wir finden
jedoch den kurzen Zeitraum, in dem wir jetzt diese drei Fälle sehen,
auffällig», hatte die Klinik auf ihrer Homepage mitgeteilt.
Fehlbildungen dieser Art habe man in der Klinik viele Jahre nicht
gesehen, hieß es.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verwies darauf,
dass Fehlbildungen bei Neugeborenen sehr unterschiedliche Ursachen
haben könnten, und forderte ein bundesweites Register.