Zwei Tonnen schwerer Magnet-Roboter macht Hoffnung gegen Krebs

Erlangen (dpa/lby) - Mit einem zwei Tonnen schweren Magnet-Roboter
sollen künftig Krebszellen effektiver bekämpft werden können. Mittels

winziger Nanopartikel leitet die derzeit in einem Forschungsprojekt
am Universitätsklinikum Erlangen erprobte Maschine Medikamente
präzise an ihr Ziel, ohne umliegendes Gewebe zu zerstören, wie der
Leiter der Sektion für Experimentelle Onkologie und Nanomedizin
(Seon), Professor Christoph Alexiou, am Dienstag mitteilte. Damit
würden zum Beispiel Chemotherapien deutlich effektiver und ihre
Nebenwirkungen viel geringer als heute.

In der Nanomedizin werden Eisenoxidpartikel so klein wie der
millionste Teil eines Millimeters als Transportmittel für Medikamente
eingesetzt, sagte Alexiou. Über einen Katheter werden die Teilchen
dem Patienten injiziert. Die Magnetspitze des Roboters führt die
Eisenoxidteilchen dann genau an die Stelle, an der das Medikament
wirken soll. Auch im Kampf gegen Arteriosklerose und gegen
Herz-Kreislauf-Krankheiten soll der halbautomatische Roboter
eingesetzt werden.

Die als Prototyp gebaute Maschine ist nach Angaben der Klinik die
erste ihrer Art weltweit und wird während des Zulassungsverfahrens an
menschlichen Dummies getestet. Finanziert wird die Forschungsstelle
am Uniklinikum Erlangen durch den Bund, den Freistaat Bayern und
durch Stiftungen.