Spahn pocht auf höchsten Datenschutz im gesamten Gesundheitswesen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat höchste
Datenschutzvorkehrungen in der gesamten Branche angemahnt. «Wir
müssen noch stärker alle im Gesundheitswesen dafür sensibilisieren,
wie wichtig Datensicherheit ist», sagte der CDU-Politiker am Dienstag
bei einem Besuch an der Charité mit Blick auf einen Bericht über
ungeschützt im Internet zugängliche Patientendaten. Dies gelte für
jede einzelne Arztpraxis, jede Apotheke, jedes Krankenhaus und für
Dienstleister. Dabei sei auch sicherzustellen, dass Server gesichert
sind. Dies sei in diesem Fall offenkundig nicht so gewesen und müsse
abgestellt werden.

Medizinische Daten von weltweit mehreren Millionen Patienten sind
nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks auf offen zugänglichen
Servern gelandet. In Deutschland seien mehr als 13 000 Datensätze
betroffen, darunter auch medizinische Bilder wie Röntgenaufnahmen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik erklärte,
über diesen Sachverhalt von IT-Sicherheitsforschern informiert worden
zu sein. Nach Einschätzung der Behörde sind die Daten zugänglich,
«weil einfachste IT-Sicherheitsmaßnahmen wie ein Zugriffsschutz durch
Nutzername und Passwort oder Verschlüsselung nicht umgesetzt wurden».

Spahn betonte, die Rechtslage sei sehr klar, dass für die Speicherung
individueller Patientendaten jederzeit höchste Schutzstandards zu
garantieren seien. Er habe den Eindruck, dass nicht alle, aber zu
viele das Thema noch «zu sehr auf die leichte Schulter» nähmen.
Höchster Datenschutz sei aber wichtig, um Vertrauen auch in das
digitale Gesundheitswesen zu erhalten. Spahn besuchte die Charité
anlässlich des internationalen Tags der Patientensicherheit. Er
informierte sich dort unter anderem über ein System zum frühzeitigen
Erkennen von Krankenhauskeim-Ausbrüchen.