Alzheimer-Gesellschaft fordert Krisendienste für pflegende Angehörige

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Alzheimer-Gesellschaft fordert umfassende
Hilfsangebote für Zehntausende Menschen, die ihre pflegebedürftigen
Angehörigen zu Hause betreuen. Nordrhein-Westfalen brauche dringend
Krisendienste und Hotlines, an die sich Angehörige vor allem von
Demenzkranken in Überforderungssituationen wenden könnten, sagte die
Vorsitzende des Landesverbandes, Regina Schmidt-Zadel am Freitag in
Düsseldorf. Sie forderte einen Landesdemenzplan für NRW nach dem
Vorbild Bayerns und Schleswig-Holsteins. Auch Krisendienste für
Angehörige gebe es in Bayern schon seit Jahrzehnten. In NRW leben
nach Schätzungen rund 300 000 Demenz-Kranke. Rund drei Viertel der
Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt.

Die Altenhilfe-Forscherin Professorin Cornelia Schweppe forderte bei
einem Symposium im Landtag ein Gewaltschutzkonzept für ältere
pflegebedürftige Menschen. Gewalt in der Pflege sei «kein
persönliches, sondern ein gesellschaftliches Problem». Darauf wiesen
viele Studien hin. «Gewalt fängt nicht erst beim Schlagen an.» Auch
Beschimpfen, Aggression, Einschüchtern sowie Vernachlässigung und das
Einsperren von Demenz-kranken Menschen seien Formen der Gewalt.