Organspendeskandal: Arzt soll 1,1 Millionen Euro erhalten
Braunschweig (dpa) - Ein im Göttinger Transplantationsskandal
freigesprochener Chirurg soll mit mehr als einer Million Euro vom
Land Niedersachsen entschädigt werden. Das entschied das Landgericht
Braunschweig am Freitag in einem Zivilverfahren. Das Land müsse dem
Mediziner rund 1,1 Millionen Euro zahlen, sagte der Richter. Das
Gericht sah es als erwiesen an, dass der 51-Jährige einen
Verdienstausfall wegen der Untersuchungshaft erlitten hat. Gegen das
Urteil ist Berufung möglich.
Der Mediziner forderte Schadenersatz, weil er wegen der knapp
einjährigen U-Haft eine gut dotierte Stelle in Jordanien mit einem
Gehalt von 50 000 Dollar pro Monat nicht hatte antreten können. In
einem bundesweit aufsehenerregenden Prozess hatte das Landgericht
Göttingen den Arzt 2015 vom Vorwurf des elffachen versuchten
Totschlags und der dreifachen Körperverletzung mit Todesfolge
freigesprochen.
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