Auch Schleswig-Holstein für Rauchverbot im Auto mit Kindern

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holstein unterstützt eine
Bundesratsinitative für ein Rauchverbot in Autos mit Kindern oder
Schwangeren. Verstöße sollen mit Geldbußen von 500 bis 3000 Euro
geahndet werden. Der von Nordrhein-Westfalen ausgearbeitete
Gesetzesentwurf werde am 20. September in den Bundesrat eingebracht,
sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag in Kiel.
Nach Messungen des Deutschen Krebsforschungszentrums ist die
Schadstoffkonzentration in verrauchten Autos fünf Mal so hoch wie in
einer durchschnittlich verrauchten Bar.

Im Gesetzentwurf wird auf die massiven Gesundheitsgefahren durch das
Passivrauchen gerade für Kinder und Schwangere hingewiesen.
Schädigungen der sich entwickelnden Lunge, Mittelohrentzündungen,
Atemwegserkrankungen gehörten dazu, ebenso ein erhöhtes Risiko eines
plötzlichen Kindstodes bei Säuglingen. Die Konzentration der
Giftstoffe im abgegebenen Rauch sei sogar höher als im aktiv
inhalierten. «Passivrauchen ist folglich noch gesundheitsschädlicher
als aktives Rauchen durch den Filter», heißt es im Gesetzesantrag.

Neben Schleswig-Holstein gehört auch Niedersachsen zu den
Antragstellern. Gesundheitsminister Heiner Minister Garg (FDP) hatte
bereits im Oktober 2018 auf der Gesundheitsministerkonferenz dazu
einen Vorstoß gemacht. Bremen signalisierte im April Zustimmung.

Im Gesetzesantrag heißt es, das Deutsche Krebsforschungszentrum in
Heidelberg schätze, dass derzeit rund eine Million Minderjährige
Tabakrauch in Autos ausgesetzt sind. Hoffnungen, dass auf
freiwilliger Basis auf das Rauchen verzichtet werde, wenn Kinder oder
Schwangere im Auto sitzen, hätten sich nicht erfüllt.

Das Rauchverbot soll im Bundesnichtraucherschutzgesetz verankert
werden. Sollte der Bundesrat dem Gesetz zustimmen, muss es noch der
Bundestag beschließen. Andere Staaten haben bereits Rauchverbote in
Autos, wenn Minderjährige mitfahren.